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Fahrradreise - Etappe 15

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Wir stehen auf und frühstücken in der Jugendherberge. Es gibt Brötchen, Nutella, heiße Schokolade... Eigentlich nur ungesundes Zeug, das mein inneres Kind aber sehr glücklich macht. Wir föhnen die letzten Klamotten trocken, packen zusammen und schwingen uns auf die Räder. Es geht vorbei an Bauernhöfen aus dem typischen roten Klinker-Stein. Bei einer Foto-Pause mit Highland-Kühen begrüßt uns der Hund vom Bauernhof und holt sich ein paar Streicheleinheiten ab. Helge lotst uns zum Flugplatz in Harlesiel, wo er als Kind oft war. Unser Weg führt uns immer am Deich und an der Küste entlang. Es ist äußerst touristisch hier. Das Wetter klart auf und wir haben fast die ganze Zeit Rückenwind. Kurz vor Norddeich wagen wir einen Sprung in die Nordsee. Das Wasser ist viel wärmer als erwartet und der Schlick unter den Füßen ist ganz weich. Unsere Zelte schlagen wir neben einer Schutzhütte auf. Heute Abend sind wir wieder ziemlich platt und fallen nach dem Zähne putzen direkt ins Bett.

Fahrradreise - Etappe 14

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Es regnet; mal mehr, mal weniger. Also bleiben wir im Zelt liegen. Helge, der im Nachbarzelt liegt, und ich kommunizieren, indem wir uns anschreien. Die laute Straße nebenan macht es uns nicht leichter. Lukas ist genervt von dem Geräuschpegel. Wir haben weder Essen noch Wasser und das Mobilfunknetz ist quasi nicht vorhanden. Uns ist langweilig. Gegen 12 Uhr hört der Regen auf, aber nur so lange, bis wir uns aus den Zelten wagen, dann geht es nochmal richtig los. Wir packen unsere nassen Sachen zusammen und radeln los, Richtung Jever, wo wir uns in ein Restaurant flüchten und erstmal unseren Hunger stillen und ein Jever trinken. Heute haben wir keine Motivation mehr, weiterzufahren und gehen nach einer langen Diskussion schließlich in die Jugendherberge. Wir ziehen uns Zecken, waschen unsere dreckigen Klamotten, ich föhne sie trocken, Helge versucht vergeblich sein Ladekabel zu reparieren und Lukas kocht. Den Abend lassen wir bei ein paar Runden Skat ausklingen.

Im Labyrinth des Minotaurus - Etappe 13

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Aus meiner Isomatte ist wieder Luft entwichen. Lukas nimmt sie mit zur Dusche und findet ein winziges Loch, das er flickt. Beim Check-out vom Campingplatz müssen wir mehr bezahlen, als uns beim Check-in gesagt wurde. Das macht mich so wütend, dass ich so sehr in die Pedalen trete, dass Helge und Lukas sich anstrengen müssen, um mitzuhalten. Völlig verschwitzt kommen wir in Varel an, wo wir am Jachthafen Mittagspause machen. Danach beginnt die erste Runde einer Irrfahrt. Wir fahren dreimal am Bahlsen-Werk vorbei, (wo es herrlich nach frischen Waffeln duftet), bis wir den richtigen Weg nach Wilhelmshaven finden. Dort springt Helge in die kalte Nordsee, Lukas und ich kneifen. Dann beginnt die zweite Runde der Irrfahrt: die Beschilderung in Wilhelmshaven ist völlig wirr und unzureichend. Es dauert ewig, bis wir aus der Stadt herausfinden. Als die Landschaft ländlicher wird, fragt Helge bei einem Häuschen, ob wir auf der benachbarten Wiese campen dürfen. Wir haben Glück und die Wiese gehört...

Endlich am Meer - Etappe 12

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Als ich aufwache, hat meine Luftmatratze ordentlich Luft verloren. So ein Ärger, hoffentlich habe ich einfach nur das Ventil nicht richtig zu gedreht. Heute werden wir endlich - mit über zwei Monaten Verspätung - das Meer sehen! Der starke Gegenwind lässt vermuten, dass wir schon sehr bald die Küste erreichen werden. In einem Supermarkt kaufen wir uns Salate und Brötchen, die wir auf einem Außendamm mit tollen Blick auf Bremerhaven essen. Es ist total windig und bevor wir komplett auskühlen, radeln wir weiter durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. In Tossen, einem sehr touristischen Ort, kaufen wir uns ein Bier und beobachten die anderen Touristen. Im Supermarkt decken wir uns mit Nudeln und Tomatensauce für's Abendessen ein. (Hier gibt es auch die 10 ostfriesischen Schnäpse , die wir im Schwarzwald dabei hatten zu kaufen.) Sobald wir in den Jadebusen einfahren, haben wir Rückenwind, der uns direkt zu einem kleinen Campingplatz trägt. Während ich dusche, bereiten Helg...

Unsere ersten 1000 km - Etappe 11

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Das erste, das ich sehe, als ich die Augen aufschlage, ist eine Zecke, die in Lukas' Achselhöhle steckt. Mittlerweile sind wir mit einer Zeckenkarte ausgerüstet und das Entfernen ist ein Kinderspiel. Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen, dann geht es zu Dritt los. Richtung Bremen geht es vor allem durch Wiesen und Felder. In der Innenstadt angekommen, essen wir Falaffel Rollo (ndt. für Yufka). An der Promenade führt wieder der Weserradweg entlang, dem wir bis zum Meer folgen werden. Ständig ziehen wir unsere Regenklamotten an und aus, aber der erwartete Schauer bleibt aus. Wir fahren entlang an Deichen, kleinen Dörfern, Kühen und riesigen Schafherden. Gegen Abend finden wir einen Fahrradrastplatz, wo wir unsere Zelte aufschlagen und Abendbrot essen.

Pause bei Helge

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Die Tage bei Helge sind pure Entspannung. Wir verbringen Stunden in der Sauna, schrauben ein bisschen an den Rädern, besichtigen Bremen, kochen frisch und essen gut. Außerdem planen wir unsere weitere Tour zu Dritt - Helge schließt sich uns an und radelt ein paar Tage mit. Unser nächstes Ziel ist nach wie vor die Nordsee und dann Holland.  

Ein Dach über dem Kopf - Etappe 10

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Es ist ziemlich bewölkt und ab und zu bekommt man einen Tropfen ab. Als wir gegen Mittag eine Hütte finden, in der wir unsere Essenspause machen, fängt der Regen richtig an. Ab hier geht es nur noch in Regenkleidung weiter. Da Lukas auf dem Liegerad unterwegs ist, bildet sich auf seinem Bauch eine Wasserpfütze, die allmählich durch die Jacke sickert. Ich kann es kaum erwarten, bei Helge anzukommen. Die letzten Kilometer ziehen sich endlos, aber schließlich erreichen wir unser Ziel! Auf dem Weg dorthin habe ich Werbung für eine Miet-Sauna gesehen, die wir uns direkt bestellen. Nach einem heißen Tee kommt die Sauna auch schon angerollt. Wir stellen uns einen Wassereimer zum Übergießen bereit, den wir nach ein paar Saunagängen durch eine frisch gefüllte Regentonne ersetzen.

Fahrradreise - Etappe 9

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Die Kühe auf der Weide nebenan waren in der Nacht ziemlich laut, trotzdem haben wir gut geschlafen. Als ich aufwache, hat Lukas schon von der Wirtin einen Tee in die Hand gedrückt bekommen. Ich bekomme einen Milchkaffee. Beides ist gratis, weil wir ja nachts auf's Haus aufgepasst haben. Sooo lieb! Gegen Mittag passieren wir Porta Westfalica und erreichen damit das ersehnte nordische Flachland. Auch die Ortsnamen hören sich schon ganz anders an und auch die Bauart der Häuser ändert sich. Wir sehen sogar die ersten Möwen! Jetzt fühlt es sich immer mehr nach Urlaub an. Unser Ziel für heute ist es, so viele Kilometer wie möglich zu machen, weil morgen Regen vorhergesagt ist.

Fahrradreise - Etappe 8

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Die Nacht auf dem Stellplatz war sehr erholsam. Man schläft besser, wenn man weiß, dass man nicht jederzeit weggeschickt werden kann. Nach dem Frühstück auf einer sonnigen Bank radeln wir weiter, vorbei an Schloss Corvey (einem UNESCO Weltkulturerbe) immer entlang der Weser. In einem Supermarkt kaufen wir Proviant für unser Picknick an der Weser-Promenade. Immer wieder sprechen uns Leute auf unsere bepackten Räder an und geben uns Tipps für die Weiterfahrt. Heute ist es echt warm und gegen Nachmittag haben wir Lust auf kühle Getränke, aber wir finden auf der Strecke keine geöffneten Biergärten. Erst kurz vor Hameln kommen wir an einem Supermarkt vorbei, in dem ich Cola und Bier kaufe. Nach ca. 100 km finden wir auch einen geöffneten Biergarten, wo wir zu Abend essen. Wir sind die einzigen Gäste und der Garten ist sehr groß, so dass Lukas fragt, ob wir eine Nacht dort unser Zelt aufstellen dürfen. Die Wirtin ist wirklich nett und hat kein Problem damit, dass zwei Nomaden in ihrem Garten...