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Fahrradreise - Etappe 23

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Die 80 km von Utrecht nach Rotterdam fahren wir trotz anhaltender Hitze in einen Stück, immer am Fluss Lek entlang. Mit den Campingplätzen haben wir dieses Mal Pech: entweder die Rezeptionen sind schon geschlossen, die Plätze alle belegt oder die sanitären Anlagen funktionieren nicht, so dass sie keine Zelte aufnehmen. Ich habe außerdem seit 20 km Hunger und leide ganz fürchterlich (und laut). In einem polnischen Supermarkt holt mir Lukas entnervt ein Schokocroissant und alles ist wieder gut. Außerdem kauft er polnisches Wasser, das ganz fürchterlich schmeckt, süß und salzig zugleich. Wir fahren weiter, durch den Benelux-Tunnel, der unter dem Fluss Maas hindurchführt, durch das Hafengebiet Rotterdams und aus der Stadt heraus. Auf einem Deich unter einer Brücke bauen wir unser Nachtlager auf, gehen im Fluss baden und schauen den Blitzen zu, die über der Stadt durch den Himmel zucken.

Pause in Utrecht bei Pepi

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Die Tage in Utrecht sind heiß. In der Stadt sammelt sich die Hitze und jede kleinste Bewegung führt dazu, dass unsere mittlerweile gut trainierten Schweißdrüsen ganze Wasserfälle produzieren. Morgens gibt es typisch holländisches Frühstück: Toast mit Erdnussbutter und Schokostreußeln. Mit Pepi geht es dann an den Fluss Kromme Rijn zum Baden. Wir schauen uns die Stadt an (die einer einzigen, riesigen Baustelle gleichkommt), kochen gemeinsam, lassen die Seele und die Beine baumeln.

Fahrradreise - Etappe 22

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Die Morgensonne hat schon ordentlich Wumms, aber auf den Fahrrad ist es durch den Fahrtwind sehr angenehm. Heute geht es für einen Besuch bei Pepi ins Landesinnere bei Utrecht, weg von der Küste. Wir freuen uns auf Stühle, eine Waschmaschine, eine Dusche, die nicht bereits nach 5 Minuten ausgeht und ein dunkles Zimmer. Also eigentlich auf alles, was für die zivilisierte Menschheit seit dem 20. Jahrhundert selbstverständlich ist. Pünktlich zum Feierabendverkehr kommen wir in Utrecht an. Die Ampeln richten sich nach den Fahrradfahrern. Induktionsstreifen im Boden bewirken, dass die Ampeln innerhalb von Sekunden auf Grün schalten, wenn man darüber fährt. Die Stadt ist dicht bebaut und besteht hauptsächlich aus Stein, Beton, Asphalt und Fahrrädern. Unser Nachtlager heute ist eine riesige Schlafcouch, auf der wir uns komplett ausstrecken können. Mit Pepi und seiner Freundin sitzen wir bei einer Flasche Weißwein noch lange im Garten und berichten von unserer bisherigen Reise.

Pausetag in Den Haag

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Nach so viel Natur ist heute ein Ausflug nach Den Haag angesagt, um ein bisschen Stadtluft zu schnuppern. Es ist faszinierend wieder durch Häuserschluchten zu fahren, die letzten Wochen konnten wir normalerweise alles überblicken. Wir suchen einen möglichst zentral gelegenen Campingplatz und entladen unsere Drahtesel. Mit unseren (plötzlich federleichten) Rädern geht es durch die Innenstadt, wo wir ein paar Besorgungen machen wie z. B. Gaskartuschen kaufen. Dann geht es an den Strand. Der Sand ist fein und weich. Wir legen uns direkt an den Pier und beobachten von da aus das Riesenrad, Bungeejumper und Zipliner. Die Nordsee ist nicht wirklich warm, aber eine tolle Abkühlung an diesem heißen Tag. Als wir zum Zelt zurückkehren, haben wir Besuch von einer Entendame, die in der Zwischenzeit unser Lager bewacht hat.

Fahrradreise - Etappe 21

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Es geht weiter entlang der Westküste und die Landschaft bleibt weiterhin atemberaubend schön, nur etwas bewaldeter. Die kurvige und hügelige Strecke ist für Fahrradfahrer ein Traum, dementsprechend viel ist hier los. Der Gegenwind bläst mir so heftig entgegen, dass ich das Gefühl habe, rückwärts zu rollen, wenn ich nicht genug strample. Selbst bergab geht es  gefühlt bergauf. Lukas ist aerodynamischer und bekommt den Wind teilweise gar nicht mit.

Fahrradreise - Etappe 20

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Mittlerweile verschwimmen die Tage und ich bin mir kaum noch sicher, was ich wann erlebt habe. War es gestern, vorgestern oder doch erst vor ein paar Stunden? Die Tage laufen im Prinzip immer gleich ab: Müsli zum Frühstück Radeln Mittags ein Baguette mit Aufstrich und Gemüse Weiterradeln Campingplatz suchen Zum Abendessen Vollkornnudeln mit Sauce. An der Westküste Hollands reiht sich ein Nationalpark an den anderen und die Landschaft wird immer schöner: Dünen, Wälder, Seen, Wiesen, freilaufende Pferde, Kühe und Büffel so weit das Auge reicht - es ist wirklich traumhaft! Abends finden wir einen kleinen Campingplatz, der eher wie ein Garten aussieht. Die Campingplatzbewohner sind alle ganz fasziniert von unseren bepackten Rädern und löchern uns mit Fragen zu unserer Tour.

Fahrradreise - Etappe 19

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Heute ist es zum ersten Mal so warm, dass man die Schaf-Kaka riecht. Immer weiter fahren wir an der Küste entlang, rechts von uns das Wattenmeer, links der Deich auf dem die Schafherden grasen. Mittagspause machen wir in Harlingen, einem Hafenstädtchen. Dann ziehen sich die Wolken ungemütlich zusammen und es wird ganz düster. Wir fahren so schnell wir können, um dem Unwetter zu entgehen. Gar nicht so einfach, bei starkem Gegenwind. Ein paar Tropfen bekommen wir ab, aber dem schlimmsten Regen sind wir entkommen. 32 km geht es auf dem Damm Afsluitdijk entlang, der Noord-Holland mir Friesland verbindet. Es gibt einen eigenen Fahrrad-Highway und Brücken von links nach rechts und geradeaus, die sich für die Schiffe öffnen und schließen. Dreimal fahren wir hin und her über die gleiche Brücke, bis wir den richtigen Weg finden. Alles recht verwirrend und schlecht (eher gar nicht) ausgeschildert. Unser Campingplatz für heute Nacht liegt nah am Amstelmeer, wo wir abends einen kleinen Spaziergan...

Abschied von Helge - Etappe 18

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Heute stehen wir etwas früher auf als die letzten Tage, um alles zu packen. Gerade als wir uns zum Frühstücken hinsetzen, beginnt es zu regnen und die morgendliche Entspannung ist dahin. Vor dem Campingplatz trennen sich unsere Wege, Helge macht sich auf den Weg nach Hause und wir fahren weiter - aus unserem fröhlichen Trio wird wieder ein Duo. Es geht durch Groningen, vorbei an kleinen Dörfern, Weiden und Feldern zum Nationalpark Louwersmeer. Bis wir dort ankommen, habe ich schon zig mal meine Regenklamotten an- und wieder ausgezogen. Der Nationalpark ist wunderschön, man soll hier sogar Seeadler beobachten können. Wir haben gerade eine Bank zum Mittagessen gefunden, fängt es in Strömen zu regnen an und hört die nächsten Stunden nicht damit auf. Aufgeweichtes Baguette schmeckt übrigens ganz gruselig. Es geht weiter am Deich entlang, vorbei an Schafherden und auch Mal mittendurch; hinter dem Deich ist noch immer das Wattenmeer. Das Wildcampen geben wir erst einmal auf, hier ist alles s...