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Drei Monate auf dem Rad - Etappe 71

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Heute regnet es den ganzen Tag mal mehr, mal noch mehr. Langsam aber sicher weichen wir durch. Heute sehen wir uns Culloden Battlefield (wo die Jakobiner von den Engländern vernichtend geschlagen wurden), die Clava Cairns (Hügelgräber aus der Bronzezeit) und den Cairngorms National Park (der größte NP der UK) an. Als wir abends auf einem Campingplatz ankommen, sehen wir wohl so durchgefroren aus, dass uns andere Camper zwei heiße Tassen Tee bringen.

Inverness

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Heute ist Shopping Day! Für die nächste Highland-Etappe bewaffnen wir uns mit Armbändern und Gesichtsnetzen gegen die Midges. Ich bekomme neue Fahrradgriffe, da meine so klebrig sind, dass ich quasi schon mit ihnen verschmelze und Lukas einen neuen Schlauch. Im Pub planen wir unsere weitere Route nach Glasgow. Im Castle in Inverness hat übrigens Macbeth regiert. Im Vergleich zu Shakespeares Fassung, jedoch sehr friedlich.

Fahrradreise - Etappe 70

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Felder, Felder, Felder, eine Fähre die nicht fährt, ein Umweg, Felder, Felder, Felder und dann: Inverness! Hier treffen Nordsee und Ness aufeinander. Das Süß- und Salzwasser grenzen sich sogar farblich voneinander ab. Highlight heute: Toffee filled Yum Yums . Das Blätterteiggebäck riecht nach Jahrmarkt und ich will nie wieder etwas anderes essen. Lukas ist nicht so begeistert.

Fahrradreise - Etappe 69

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Heute bekommen wir wieder sehr viele Daumen hoch und Anfeuerungsrufe von vorbeifahrenden Autos. Das und die zauberhafte Landschaft motivieren ungemein beim bergauf fahren und beim Kampf gegen die Midges. Wir haben versucht jede freie Körperstelle abzudecken - zwecklos. Die winzigen Biester finden einen Weg. Lukas hat eine Zecke. Beim Entfernen reiße ich ihr den festgebissenen Kopf ab - Déjà-vu!! Jetzt hat Lukas zwei Köpfe - so witzig findet er das nicht. Ich taufe seinen zweiten Kopf "Zecharias" - findet er noch weniger witzig. Unser Zelt schlagen wir heute neben einem alten Friedhof auf. Mein Opa hatte schon immer gesagt, das seien die ruhigsten Nachbarn - Recht hatte er.

Midges, überall Midges - Etappe 68

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Die Highlands begrüßen den Tag mit ihrem üblichen Morgenritual: Regen. Vor uns liegt die wohl einsamste Teilstrecke unserer gesamten Reise, das Herz der Highlands! Wir kaufen Proviant für zwei Tage - mehr Platz haben wir in unseren Taschen nicht - und dann fahren wir los. Hoch und runter und wieder hoch. Die Landschaft ist traumhaft, das Wetter wechselhaft und die Midges eine Katastrophe. Schwärme von Midges folgen uns und beißen in jede freie Stelle, die sie finden können. Die Bisse auf meiner Stirn schwellen zu Mondkratern an und ich male mir aus, wie man am besten Genozid an den Biestern verüben könnte.

Hello Highlands - Etappe 67

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Wir fahren direkt nach Thurso, zum Bike Shop, um mein Tretlager auszuwechseln. Die Diagnose des Fachmanns: Das Gewinde des Rahmens ist hin. Mist! Dann also das Tretlager mit Epoxy rein kleben, dann ist die nächsten paar 1000 km Ruhe. Während mein Rad aushärtet, baden wir im Meer - in der nördlichsten Stadt auf dem Mainland . Es ist echt kalt. Bis meine Schultern im Wasser sind, fühlen sich meine Waden an, als stürben sie ab.

Bye bye Orkney - Etappe 66

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Wir brechen von Kirkwall auf und fahren nach St. Magarets Hope, wo unsere Fähre zurück aufs Festland geht. Die Ost-Seite Orkneys besteht - anders als die West-Seite - aus mehreren Inseln, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Wir sind früh am Pier und schauen den Hafenarbeitern zu, bis die Fähre kommt. In den Highlands angekommen, erwartet uns ein Nebel wie aus Stephen King's "The Mist". Auch die Straßen sind auto- und menschenleer. An einem Strand schlagen wir unser Camp auf. Es ist wunderschön, aber die Mücken treiben uns schnell ins Zelt.

Ab in den Süden - Etappe 65

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Als wir aufbrechen hebt sich gerade der Nebel. Da mein Tretlager seit zwei Tagen bedenklich kracht, fahren wir auf dem schnellsten Weg zurück nach Kirkwall, zum Fahrradladen. Auf dem Weg dorthin sehen wir Skara Brae, die am besten erhaltene steinzeitliche Siedlung Europas und den Ring of Brodgar, der mit über 100 m Durchmesser größer ist als Stonehenge. Am Fahrradladen angekommen, leihen wir uns das Werkzeug und Lukas baut mein Tretlager aus. Ich brauche dringend ein neues, aber ein passendes ist nicht vorrätig. Also muss ich ab jetzt ganz behutsam fahren, bis wir auf dem Festland ein neues finden. Durch die Highlands komme ich auf jeden Fall nicht mehr mit dem alten...

Auf Orkney - Etappe 64

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Auf Orkney reiht sich ein Highlight an das nächste. Wegen Corona sind alle Ticket-Häuschen geschlossen, die Sehenswürdigkeiten aber trotzdem geöffnet. Das ist äußerst praktisch für unsere Geldbörse. Außerdem tun die Besichtigungen zwischendurch meinen geschundenen Knien gut, die - nach der Gewalt-Fahrt gestern - ganz schön weh tun. Die Landschaft ist herrlich und wir sehen uns Überreste von Bauwerken aus der Steinzeit, von den Wikingern und aus dem Mittelalter an. Wenn ich ehrlich bin, sehe ich keinen großen Unterschied, da noch heute die Mauern aus dem gleichen Stein gebaut werden.