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Loch Lomond & the Trossachs Nationalpark - Etappe 74

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Über Nacht sind unsere Klamotten großteils getrocknet, den Rest föhne ich kurz trocken. Ach, wie schön wäre es, wenn wir jede Nacht in einem Hotel verbringen könnten. Heute gibt es sogar ein Frühstücks-Buffet. Es fällt schwer, sich von den Annehmlichkeiten hier zu verabschieden, aber der Süden und die Sonne rufen! Die einzige Möglichkeit, dass wir heute noch einmal in einer Unterkunft übernachten, ist die, dass wir heute noch nach Glasgow kommen - in Anbetracht der Berge die zwischen uns liegen, ist das recht unrealistisch, aber nicht unmöglich! Die Aussicht auf noch ein Bett und die Sonnenstrahlen verleihen Flügel. Der Nationalpark ist wunderschön, die Landschaft vielfältig und er erstreckt sich bis vor die Tore Glasgows. Je weiter wir Richtung Glasgow kommen, desto flacher wird es. Das heißt, wir sind einmal komplett durch die Highlands gefahren - das hätten wir wohl nie erlebt, wenn dieses Jahr alles nach Plan gelaufen wäre. Und ich gebe zu, ich bin mittlerweile richtig froh, dass u...

Regen, Matsch und kein Supermarkt - Etappe 73

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Heute fahren wir am Fluss Tay entlang. Die Landschaft ist wunderschön, aber es regnet in einer Tour. Die Reifen drehen auf dem nassen, teils steinigen Untergrund durch und ich brülle vor Wut die Berge, den Straßenbelag, den Regen, mein Fahrrad und die Midges an. Die Viehcher fliegen in Schwärmen, obwohl der Regen so stark ist, dass meine Regenjacke aufgegeben hat. Die blöden Midges-Abwehr-Bändchen helfen überhaupt nicht! Pitschnass halten wir an dem einzigen Supermarkt im Umkreis von 30 km. Als wir das Gefühl haben, dass der Regen nachlässt, schwingen wir uns wieder auf die Räder. Der nächste Regenschauer folgt zugleich, diesmal noch heftiger. Die Tropfen stechen ins Gesicht, durch die Brille sehe ich kaum mehr. Wir pfeifen auf unseren Sparkurs und flüchten uns ins nächste Hotel. Was ein Tag...

Pass of Drumochter - Etappe 72

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Es hat die ganze Nacht geregnet und gestürmt. Ich wache immer wieder frierend auf. Meine Motivationskurve verhält sich umgekehrt proportional zum absolvierten Höhenprofil. Es geht bis nachmittags bergauf und wir kommen nicht so schnell voran wie wir möchten. Wir müssen doch in dem Süden kommen, bevor uns der Herbst einholt! Der Drumochter Pass ist der höchste Punkt Schottlands, der auf Fahrradwegen erreicht werden kann. Das ist ein verrücktes Gefühl, es so hoch geschafft zu haben und die Aussicht auf eine lange Abfahrt verbessert die Laune schlagartig. Bis wir jedoch einen Platz zum Campen finden, dauert es heute erstaunlich lange. Als wir auf einer Waldlichtung unser Zelt beziehen ist es schon stockdunkel.

Drei Monate auf dem Rad - Etappe 71

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Heute regnet es den ganzen Tag mal mehr, mal noch mehr. Langsam aber sicher weichen wir durch. Heute sehen wir uns Culloden Battlefield (wo die Jakobiner von den Engländern vernichtend geschlagen wurden), die Clava Cairns (Hügelgräber aus der Bronzezeit) und den Cairngorms National Park (der größte NP der UK) an. Als wir abends auf einem Campingplatz ankommen, sehen wir wohl so durchgefroren aus, dass uns andere Camper zwei heiße Tassen Tee bringen.

Inverness

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Heute ist Shopping Day! Für die nächste Highland-Etappe bewaffnen wir uns mit Armbändern und Gesichtsnetzen gegen die Midges. Ich bekomme neue Fahrradgriffe, da meine so klebrig sind, dass ich quasi schon mit ihnen verschmelze und Lukas einen neuen Schlauch. Im Pub planen wir unsere weitere Route nach Glasgow. Im Castle in Inverness hat übrigens Macbeth regiert. Im Vergleich zu Shakespeares Fassung, jedoch sehr friedlich.

Fahrradreise - Etappe 70

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Felder, Felder, Felder, eine Fähre die nicht fährt, ein Umweg, Felder, Felder, Felder und dann: Inverness! Hier treffen Nordsee und Ness aufeinander. Das Süß- und Salzwasser grenzen sich sogar farblich voneinander ab. Highlight heute: Toffee filled Yum Yums . Das Blätterteiggebäck riecht nach Jahrmarkt und ich will nie wieder etwas anderes essen. Lukas ist nicht so begeistert.

Fahrradreise - Etappe 69

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Heute bekommen wir wieder sehr viele Daumen hoch und Anfeuerungsrufe von vorbeifahrenden Autos. Das und die zauberhafte Landschaft motivieren ungemein beim bergauf fahren und beim Kampf gegen die Midges. Wir haben versucht jede freie Körperstelle abzudecken - zwecklos. Die winzigen Biester finden einen Weg. Lukas hat eine Zecke. Beim Entfernen reiße ich ihr den festgebissenen Kopf ab - Déjà-vu!! Jetzt hat Lukas zwei Köpfe - so witzig findet er das nicht. Ich taufe seinen zweiten Kopf "Zecharias" - findet er noch weniger witzig. Unser Zelt schlagen wir heute neben einem alten Friedhof auf. Mein Opa hatte schon immer gesagt, das seien die ruhigsten Nachbarn - Recht hatte er.

Midges, überall Midges - Etappe 68

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Die Highlands begrüßen den Tag mit ihrem üblichen Morgenritual: Regen. Vor uns liegt die wohl einsamste Teilstrecke unserer gesamten Reise, das Herz der Highlands! Wir kaufen Proviant für zwei Tage - mehr Platz haben wir in unseren Taschen nicht - und dann fahren wir los. Hoch und runter und wieder hoch. Die Landschaft ist traumhaft, das Wetter wechselhaft und die Midges eine Katastrophe. Schwärme von Midges folgen uns und beißen in jede freie Stelle, die sie finden können. Die Bisse auf meiner Stirn schwellen zu Mondkratern an und ich male mir aus, wie man am besten Genozid an den Biestern verüben könnte.

Hello Highlands - Etappe 67

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Wir fahren direkt nach Thurso, zum Bike Shop, um mein Tretlager auszuwechseln. Die Diagnose des Fachmanns: Das Gewinde des Rahmens ist hin. Mist! Dann also das Tretlager mit Epoxy rein kleben, dann ist die nächsten paar 1000 km Ruhe. Während mein Rad aushärtet, baden wir im Meer - in der nördlichsten Stadt auf dem Mainland . Es ist echt kalt. Bis meine Schultern im Wasser sind, fühlen sich meine Waden an, als stürben sie ab.