Westweg - Etappe 6

Die Nacht war ruhig. Da wir kaum noch Wasser haben, können wir uns nur zwei Tassen kochen. Dazu gibt es Haferkekse.
Um die nächste Pforte zu erreichen müssen wir einen 3 km Umweg laufen, das macht missmutig, aber wir können unsere Wasservorräte auffüllen. Endlich! Das war bitter nötig.
Unser Weg führt durch Bannwälder, entlang am Glassee und an haufenweise Brunnen. Die Etappe ist kurz und wir sind zur Mittagszeit schon an der nächsten Pforte. Die kommende Etappe soll dafür umso länger sein, also laufen wir weiter.
Unsere Hoffnung auf eine Hütte liegt bei Hark, da stehen aber nur überdimensionale Stühle.
Ein paar Kilometer weiter werden wir fündig: Vor der Hütte sitzt der 80-jährige Hüttenwart, der uns in ein langes Gespräch verwickelt. Punkt 19 Uhr springt er auf, weil seine Frau jetzt mit der Gartenarbeit fertig ist vor der er sich gedrückt hat.
Zu Abend gibt es unser letztes Gericht: Couscous mit Heißer Tasse und Schokokeksen. Der Fast-Vollmond ist riesig und der Himmel sternenklar. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so lange in die Sterne geschaut habe.

Die Sage vom Glassee in Kürze: Das Seemännlein stieg jeden morgen aus dem Glassee um dem Bauer im nächsten Hof zu helfen und kehrte am Abend wieder in den Glassee zurück. Weil die Kleidung des Seemännleins irgendwann ganz zerschlissen war, lies der Bauer ihm neue machen. Als er diese dem Seemännlein gab, sagte dieses, dass es nun ausbezahlt sei und von nun an nicht mehr kommen werde. Die Magd war darüber so wütend, dass sie dem Männlein kein Abendessen mehr zubereitete. Am nächsten Morgen waren Magd und Männlein verschwunden und wurden nie wieder gesehen. Ende.



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