Westweg - Etappe 12

Wir haben beide schlecht geschlafen und uns ist nicht wirklich zum Reden zumute. Also packen wir unser Zeug zusammen und verschwinden, bevor die anderen drei Freiburger aufgestanden sind. Die Sicht heute ist der Wahnsinn! Unterwegs füllen wir an einem Brunnen unsere Wasservorräte auf und laufen steil bergauf, dem Belchen-Gipfel entgegen, mit einem grandiosen Alpen-Panorama. Der Aufstieg ist schwieriger als der auf den Feldberg, dafür umso schöner.
Kurz unterhalb des Gipfels hat ein Kiosk geöffnet, wo wir unsere Powerbank laden dürfen, da das kack-drecks-blöde Solarpanel, das ich vor der Wanderung so gefeiert habe, abgeraucht ist. Für den Abstieg gibt es natürlich wieder eiskaltes Weg-Bier bzw. Weg-Radler. Es ist gar nicht so einfach, die Alpen zu bewundern und gleichzeitig nicht zu stolpern, um bloß nichts von dem kostbaren Kaltgetränken zu verschütten.
Spät nachmittags erreichen wir eine Hütte, die sogar eine Tür hat. Zum Dessert grillen wir Marshmallows. Heute war ein verdammt guter Tag.

Die Belchen-Sage in Kürze: Der badische Belchen und seine zwei Namensvetter in den Vogesen und im Schweizer Jura bilden ein Dreieck. Die Gipfel der Berge wurden von keltischen Druiden als Beobachtungsorte genutzt, um den Sonnenkalender zu berechnen. Außerdem sollen die Druiden auf den Gipfeln dem Sonnengott Belenus gehuldigt haben. (Die Theorie ist recht unwahrscheinlich, da zur Zeit der Kelten alle Gipfel noch bewaldet waren und der Belenus-Glaube sich wohl nicht bis an den Oberrhein ausgebreitet hat.) Trotz der Zweifel gibt es einige Anhänger dieser Theorie und dem Belchen zu Ehren wurde um das Jahr 1800 sogar ein Geheimzirkel mit eigener Sprache gegründet, dem Belchismus.








Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Urlaub vom Reisen

Pause in Puerto Naos

Zagreb