Wer bremst verliert - Etappe 146

Vielleicht war es ganz gut, dass wir heute im Hotel waren; die ganze Nacht schüttet es aus Eimern. Der erste Blick am Morgen aus dem Hotelzimmer verheißt jedoch Sonnenschein.
Als wir losfahren, fällt auf, dass meine Hinterradbremse kaputt ist - die Hydraulik-Leitung ist undicht. Lukas behauptet, dass liege daran, dass ich so unsorgsam mit meinem Rad umgehen würde. (Gestern ist mir mein Fahrrad umgefallen, als ich es über einen besonders hohen Bordstein hieven wollte.) Ich finde die Anschuldigung dreist und sage ihm, dass ich mit meinem Rad umgehen kann wie ich will. Lukas findet das ganz und gar nicht, da er alles reparieren müsse. Ich schlage vor zum Fahrradmechaniker zu gehen und tada, wir haben einen reinrassigen Streit.
Im Fahrradladen sagt der Mechaniker, dass ich mit meinem Bremsen-Modell Pech habe. Er telefoniert kurz und erklärt, dass es das Modell auf der Insel nicht gäbe. Naja, dann halt so weiter, schließlich hab ich noch eine Vorderradbremse. Lukas hält das für ein nur schwerlich hinzunehmendes Sicherheitsrisiko.
Unser Weg führt hauptsächlich über Nationalstraßen. Der Teide trohnt über allem, mal von der Sonne angestrahlt, mal von Wolken umspielt, aber immer majestätisch.
Es sind viele Autos unterwegs, kaum zu glauben, dass sich in einem normalen Jahr im Dezember die Menge an Autos nochmals verdoppelt. Es geht hoch und runter, aber immer ein bisschen mehr hoch. Wir sind völlig nassgeschwitzt.
Gegen Abend entdecken wir einen geschlossenen Campingplatz, den wir zu unserem Nachtlager erklären. Die Aussicht ist traumhaft und wir haben fließend Wasser. Nur einen Supermarkt gibt es nicht, zum Glück habe ich erst heute morgen ein Kilo Müsli gekauft.
Als wir schon im Zelt liegen, hören wir plötzlich Stimmen (eine Frau und ein Mann) und sehen Autoscheinwerfer und Taschenlampen. Mein Herz klopft. Wir bleiben ganz still liegen, Lukas linst aus dem Zelt. Die Stimmen bleiben in konstanter Entfernung und es sieht auch nicht aus, als ob die Taschenlampen den Platz absuchen würden. Vermutlich sind wir nicht die einzigen, die diesen wunderschönen Ort zum Schlafen auserkoren haben. Was eine Aufregung, so spät am Abend!












Kommentare

AfnanQ hat gesagt…
Hallo ihr Lieben,

ich wollte nur kommentieren, dass ich mir von Addi auch immer anhören muss, dass ich unsorgsam mit meinem Rad umgehen würde, was durchaus nicht der Wahrheit entspricht :-D.

Liebe Grüße aus Freiburg,

Afnan

Mory hat gesagt…
Hey Ina&Luc,

erst jetzt sehe ich, dass auf Kanaren seid☀️👍🏽

Viel Spaß euch
Mory

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