Temperatursturz - Etappe 178

Es ist fürchterlich kalt. Ich friere und zittere die Nacht durch. Lukas hat definitiv den wärmeren Schlafsack; er hätte sogar geschwitzt, behauptet er.
Wir starten mit langen Hosen und drei Lagen an Pullis und Jacken. Bis zum Mittag hab ich Angst, dass mir meine Finger von der Kälte abfallen. Dann bricht die Sonne durch die Wolken und wir können unsere Schichten nach und nach ablegen.
Die Landschaft ist wunderschön. Überall blüht es und auf jedem Hügel stehen Burgen, Festungsanlagen oder Kathedralen. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll.
Trotzdem ist die Stimmung durchwachsen: Lukas behauptet, ich wäre unleidlich (möglicherweise hat er recht - ich bin müde) und ich beschuldige ihn, unsensibel zu sein. Auslöser war, dass Lukas mir vorgerechnet hat, wie lange ich im Supermarkt gebraucht habe. Im nächsten Satz erwähnt er, dass wir "nur" 30 Kilometer bis zur Mittagspause zurückgelegt haben.
Ich verstehe das als offenkundige Kritik an meiner Leistung. Wie kann er sowas sagen!? Ich radel doch schon so schnell ich kann! Den Rest des Tages maulen wir uns entweder an oder schweigen uns aus.
Abends campen wir in einer Orangen-Plantage. Um nicht miteinander reden zu müssen, schauen wir einen Film auf dem Tablet.











Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Urlaub vom Reisen

Pause in Puerto Naos

Zagreb