Immer weiter radeln - Etappe 187

Ich schlafe schlecht, es ist kalt. Ich vermisse ein Bett und vier Wände und ein Dach wäre auch klasse. Alle paar Minuten schaue ich auf die Uhr, bis ich am frühen Morgen doch noch einmal einschlafe. Lukas ist mit seinem Schlafsack klar im Vorteil.
Die Morgensonne scheint schon wohlig warm und trocknet unser Zelt. Über uns kreist ein Eurofighter und vollführt Kunststücke: Loopings, Schrauben, Über-Kopf-und Sturz-Flüge -ein tolles Spektakel zum Frühstück.
Heute bekommen wir wieder ganz viele Daumen hoch, von Autofahrern, Fahrradfahrern und Fußgängern. Das motiviert.
Die Grenzüberschreitung von Latium nach Kampanien gelingt ohne Komplikationen. Es gibt keine Kontrolle und die vorbeifahrenden Carabinieri interessieren sich nicht für uns. Ansonsten sieht es nicht nach Lockdown aus. Offiziell sollten die Geschäfte geschlossen sein, sie sind aber geöffnet. Masken trägt man maximal unter's Kinn geklemmt - meist aber gar nicht. Desinfektionsmittel gibt es nicht. Es fühlt sich an, als ob es kein Virus gäbe. Das ist auf der einen Seite erfrischend, auf der anderen wundert es mich nicht, dass die Zahl der Neuinfektionen in Italien gerade durch die Decke geht.
Wir fahren entlang an weißen Sandstränden und vor uns ragen steile Berge auf (über die müssen wir noch drüber). Wir kommen durch kleine Dörfer, wo auf jedem Balkon Wäsche trocknet.
Unser Nachtlager schlagen wir zwischen Orangen- und Mandelbäumen auf.






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