Drei Länder an einem Tag - Etappe 205

Heute bricht der letzte Tag in Italien an. Gemütlich radeln wir ins 35 km entfernte Triest um dort (mal wieder) einen Covid-Test zu machen. Die Teststation ist in einem Zelt aufgebaut und als wir mit unseren vollgepackten Rädern anrollen, sind wir das absolute Highlight. Direkt scharen sich die Laborangestellten um uns und löchern uns mit Fragen. Einer ist ganz aufgeregt, weil er uns schon gestern auf der Straße gesehen hat. Irgendwann drängeln die Patienten, die nach uns gekommen sind und alle gehen wieder an die Arbeit.
Ich weiß, ich sag das jedes Mal, aber heute ist der Test echt unangenehm: die Pflegekraft rührt so erbarmungslos in meinem Nasengang herum, dass ich völlig verheult und desorientiert aus dem Zelt wanke. Lukas erging es ebenso. In drei Stunden sollen wir die Ergebnisse abrufen können. Wir vertrauen darauf und machen uns auf den Weg zur slowenischen Grenze.
Ich erwarte Grenzkontrollen, aber der Fahrradweg ist wohl für die Grenzpolizei uninteressant.
Die Fahrradwege in Slowenien sind die besten seit langem. Sie sind breit, von Autos und Fußgängern abgetrennt und verlaufen direkt an der Riviera.
Es ist nun fast vier Uhr, wir stehen kurz vor der kroatischen Grenze und unsere Test-Ergebnisse sind immer noch nicht online. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Warteschleife klärt sich das Problem: wir haben in unserem Benutzer-Code eine Null mit einem O vertauscht. Wer hängt denn an eine 12-stellige Ziffer plötzlich einen Buchstaben und dann noch ein O - verwirrender geht's ja nicht. Aber nun haben wir die Ergebnisse und radeln zuversichtlich weiter.
Von Slowenien nach Kroatien gibt es zwei Grenzkontrollen. Wir passieren zuerst die slowenische, das Gespräch läuft wie folgt ab, ich zitiere: "Deutsch?" "Ja." "Wiedersehen." Der Polizist winkt uns durch ohne auch nur ein Dokument von uns gesehen zu haben.
Die kroatische Grenzpolizei ist auch nicht viel motivierter, aber schaut zumindest kurz auf die Ausweise und die Testergebnisse, die ich ihr unter die Nase halte. Wir haben 105 € pro Test bezahlt, jetzt will ich auch, dass sich die jemand anschaut.
Nach der Grenze enden die fabelhaften Radwege und wir holpern über Kieselsteine - Portugal lässt grüßen. Als wir endlich an unserer Unterkunft ankommen, ist diese überbucht. Der Besitzer telefoniert kurz, drückt uns 80 Kuna (ca. 10 €) in die Hand um den Preisunterschied zu begleichen und schickt uns ein paar Häuser weiter. Willkommen in Kroatien.











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