Jadranska Magistrala - Etappe 211

Ich trete das erste Mal heute in die Pedale und bin schon kaputt. Ich könnte jetzt aufzählen, was mir alles weh tut, aber das wird zu viel. Ungefähr der Bereich von Nacken bis Knie tut weh. Die Gründe sind mannigfaltig und letztendlich doch der gleiche: Überlastung.
Bis zur Brücke zum Festland macht das Radeln so gar keinen Spaß und ich zerfließe im Selbstmitleid. Schließlich bin ich ja auch die aller aller Ärmste, wie ich die Berge hochstrampel mit unerbittlichen Gegenwind.
Nach der Brücke steht ein Schild: Split 400 km. Nur noch 400 km! Das sind nur noch 6 Tage auf dem Fahrrad! Plötzlich realisiere ich, wie schnell unsere Reise zuende geht und dass wir gerade auf der Jadranska Magistrala unterwegs sind, eine der malerischsten Küstenstraße weltweit. Hier ist Selbstmitleid definitiv fehl am Platz.
Nachmittags checken wir wieder in einem Hotel ein. Freudestrahlend kommt uns das Gastgeber-Paar entgegen und drückt uns jeweils ein Bier in die Hand. "Für die ersten Gäste in diesem Jahr", sagen sie. Kaum haben wir die Räder geparkt und abgeladen, schnappen sie sich unser Gepäck und tragen es bis ins Zimmer.
Sie zeigen uns jede Kleinigkeit in dem kleinen Zimmer; so, dass wir auf keinen Fall nach etwas suchen müssen. Dreimal fragen sie nach, ob wir auch wirklich alles haben, was wir brauchen. Wir sollen jederzeit anrufen, falls doch etwas fehlt.
Als wir unser Bier auf dem Balkon trinken, reicht uns die Dame des Hauses vom Nachbarbalkon noch Bananen und Kekse.








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