Ostern in Venedig

Nach jahrzehntelangem Overtourism ist es ein Privileg die Lagunenstadt so leer zu erleben. Die meisten Touristen-Restaurants und Ramschläden sind geschlossen, dafür sind die Lokale geöffnet, die von den Einheimischen bevorzugt werden. Das Wetter ist traumhaft und Lukas lotst uns durch das Labyrinth aus schmalen Gassen, über kleine Brücken, vorbei an reich verzieren Palazzi zu den Sehenswürdigkeiten, die ich rausgesucht habe. Da Museen, Kirchen und sonstige Einrichtungen geschlossen sind, gehen wir den vielen Legenden auf den Grund und entdecken so das etwas andere Venedig. Wir schauen uns Brücken an, auf denen Faustkämpfe stattgefunden haben, bevor es die berühmten Regatten gab; sehens uns die Pferde-Statuen an, die über dem Eingang des Markusdoms prangen und in Vollmondnächten über den Platz galoppieren sollen; entdecken verfluchte Paläste und verzauberte Brücken und lernen die erfundenen und wahrhaftigen Kinder der Stadt kennen: blutrünstige Köche, opferbereite Meerjungfrauen, Visionäre, Träumer und Pestkranke.
Einen halben Tag verbringen wir in der Buchhandlung Alta Acqua, die direkt an einem Kanal liegt. Hier tapsen Katzen über die Bücher, man darf sich in eine Gondel setzen und den Ausblick genießen. Außerdem finden wir hier ein Bild, das sich hervorragend an einer unserer Wände machen wird.
In den folgenden Tagen erleben wir eine merkwürdige Situation: zwei Polizisten sprechen uns an und schicken uns zurück zum Hotel - wir dürften nur eine kleine Runde um das Hotel drehen und seien "zu weit" spaziert. Die Regeln drücken auf die Stimmung und wir verbringen den Rest des Tages im Hotel und ruhen uns aus. Unseren Beinen gefällt das.
Am nächsten Tag starten wir einen neuen Anlauf: wir passen uns an die lokale Mode an, um weniger wie Touristen zu wirken. Bei über 15 °C packen wir uns dick in unsere Jacken ein, Lukas verdeckt seinen blonden Schopf mit einer Mütze, meine Kamera verschwindet in einer Einkaufstasche und mit Sonnenbrille auf der Nase stiefeln wir los - diesmal erfolgreich! Mit dem Vaporetto fahren wir über das bunte Burano und das ländliche Torcello zur Glasbläser-Insel Murano. Die Inseln sind völlig verschieden und jede bietet wundervolle Einblicke in das "normale Leben" der Bewohner. Mit Venedig gliedert sich ein weiteres Highlight in unsere Reise ein.

Stadtteil Dorsoduro:

Stadtteil San Marco:
Markusplatz:





Stadtteil San Polo:


Scala del Bovolo:
Alta Acqua:




Stadtteil Castello:
Insel Burano:
Insel Torcello:
Insel Murano:




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