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Die letzte Klausur ist geschafft

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Ein Meilenstein: heute habe ich meine letzte Klausur hinter mir. Die Masterarbeit - und damit eine Prüfung - liegt zwar noch vor mir, aber keine Klausur mehr! Die Statistik für Nerds: Im Oktober 2013 habe ich angefangen Embedded Systems Engineering zu studieren. Seite dem habe ich: 48 Prüfungen abgelegt Sechs Prüfungen widerholt Fünf Prüfungen mündlich abgelegt Fünf Jobs gehabt Zwei Paper veröffentlicht Einmal ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen Zwei Interviews gegeben Einmal vergessen mich zur Klausur anzumelden Und jetzt hoch die Tassen und ein Toast auf mich!

Intermezzo in Freiburg

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Da meine aller aller aller ... aller letzte Klausur im Master von Ende März auf den 22. April verschoben wurde, sind Lukas und ich wieder in Freiburg-Herdern untergekommen. Während ich lerne beschäftigt sich Lukas mit Kochen, Lesen, Zocken mit Ilja, dem Bau eines Schildkröten-Geheges mit Valentina, ... Meine Trauzeugin Valentina bekocht uns regelmäßig. Es gibt mein Lieblingsessen Dampfnudeln und Pizza, Thailändisch, Käsekuchen... Wir machen lange Spaziergänge und lernen Freiburgs Norden kennen. Der Osterspaziergang ist ganz dramatisch für mich: Das erste Ostern ohne Süßigkeiten. Schrecklich! Dann finden wir aber tatsächlich noch ein paar Schokoeier, die der Osterhase wohl zu gut vor den Kindern versteckt hatte. Ostern ist gerettet! Ein paar Tage nach meiner Klausur wollen wir die restlichen Etappen des Westwegs wandern. Aber DANN gehen wir zurück zu Plan A und machen doch eine Fahrradreise!

Westweg - Etappe 7

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Unser vorerst letzter Tag bricht an und ich kann die Badewanne förmlich rufen hören. Das beflügelt mich. Nach ein paar Kilometern machen wir an einer Hütte eine Pause. Hier treffen wir auf den Hüttenwart der uns zu einem Schnaps einläd. Es geht nur noch abwärts, darauf hatte ich mich die ganze Zeit gefreut. Es ist jedoch weitaus anstrengender als erwartet: es geht 300 Höhenmeter verdammt steil abwärts und ich rutsche abwechselnd auf Laub oder Geröll aus. Hausach ist seit Tagen die erste Stadt die wir sehen. Die Asphaltstraßen, die Menschen und die Geschäfte wirken nach einer Woche im Wald befremdlich. Beim Bäcker holen wir uns Butterbrezeln und warten an der Pforte von Hausach, bis uns meine Mutter abholt und zurück nach Maximiliansau fährt. Zuhause legen wir uns sofort in die Badewanne, in der sich das Wasser erstaunlich dreckig färbt. Heute fallen wir wieder in ein richtiges Bett, mit Matraze und Kissen. Das ist purer Luxus.

Westweg - Etappe 6

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Die Nacht war ruhig. Da wir kaum noch Wasser haben, können wir uns nur zwei Tassen kochen. Dazu gibt es Haferkekse. Um die nächste Pforte zu erreichen müssen wir einen 3 km Umweg laufen, das macht missmutig, aber wir können unsere Wasservorräte auffüllen. Endlich! Das war bitter nötig. Unser Weg führt durch Bannwälder, entlang am Glassee und an haufenweise Brunnen. Die Etappe ist kurz und wir sind zur Mittagszeit schon an der nächsten Pforte. Die kommende Etappe soll dafür umso länger sein, also laufen wir weiter. Unsere Hoffnung auf eine Hütte liegt bei Hark , da stehen aber nur überdimensionale Stühle. Ein paar Kilometer weiter werden wir fündig: Vor der Hütte sitzt der 80-jährige Hüttenwart, der uns in ein langes Gespräch verwickelt. Punkt 19 Uhr springt er auf, weil seine Frau jetzt mit der Gartenarbeit fertig ist vor der er sich gedrückt hat. Zu Abend gibt es unser letztes Gericht: Couscous mit Heißer Tasse und Schokokeksen. Der Fast-Vollmond ist riesig und der Himmel sternen...

Westweg - Etappe 5

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Der Whisky- und Eierlikör haben getan was sie sollten: uns wärmen. Heute war mit Abstand die wärmste Nacht, was eventuell auch ein bisschen an dem hochkalorischen Abendessen lag. Ich stinke wie ein Iltis und will unbedingt baden, das mache ich auch - im Mummelsee-Brunnen. Es ist verdammt kalt, aber danach fühle ich mich erfrischt, wach und vor allem sauber. Lukas begnügt sich mit Waschlappen und Katzenwäsche. Wir essen den Rest vom Abendbrot und starten voller Energie in Tag 5. Die zwei Skischanzen die wir hochlaufen müssen um zum Nationalpark zu kommen, fühlen sich beim Laufen gar nicht so schrecklich an wie sie aussehen. Im Nationalpark ist wohl Rush Hour als wir ankommen, so viele Menschen haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Die Sonne brennt und es gibt kaum Schatten. Brunnen oder Hütten haben wir auch schon lange nicht mehr gesehen. Wir laufen bis zur Alexander-Schanze. Die nächste Hütte ist noch 5 km entfernt, das schaffen wir heute nicht mehr. Der Rücken und die Füße tun ...

Westweg - Etappe 4

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Die Nächte bleiben kalt, aber dafür schlafen wir heute recht lange, bis 7 Uhr morgens. Es geht immer bergauf, keine so geniale Idee, dass wir ohne Frühstück gestartet sind. Wir kommen an einer Talsperre vorbei, das Wasser ist tiefblau in der Morgensonne. Der Weg ist immer öfter von entwurzelten Bäumen blockiert, was uns zu kräftezehrenden Umwegen durch's Unterholz zwingt. Am Zweiseenblick frühstücken wir endlich. Müsli mit Wasser, die Sojamilch ist leer. Es schmeckt viel besser als ich erwartet habe. Heute ist Samstag und wir begegnen viel mehr Leuten und auch ein paar Fernwanderern. Der Weg führt uns zur zur Badener Höhe auf 1002 m ü. NHN. Der Ausblick ist gigantisch. Bald kommen wir durch zwei Dörfer und ich hoffe sehnlichst auf Pizza oder Yufka. Meine Hoffnung wird jäh enttäuscht, als wir Hundseck passieren. Der Name ist Programm, viele Häuser stehen leer und sind am verfallen. Das letzte Haus ist eine Wirtschaft vor der ein paar Leute sitzen, die Hoffnung steigt wieder. W...

Westweg - Etappe 3

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Nach dem obligatorischen Guten-Morgen-Tee mit Müsli verlassen wir unser Nachtlager. Ganz selten treffen wir auf andere Fernwanderer. Wir schlendern durch das wunderschöne Hochmoor und steigen auf den Kaiser-Wilhelm-Turm, der 990 m über dem Meeresspiegel liegt. Dann geht es quasi nur noch bergab, 700 Höhenmeter nach Forbach, wo wir uns vegetarische Yufkas und Pommes gönnen. Unsere Füße tun weh, aber wir müssen aus dem Dorf raus um eine Unterkunft zu finden. Alles, was wir runtergelaufen sind, müssen wir jetzt wieder hoch. Lukas läuft vor, ich schlappe hinterher, nörgelnd, fluchend, irgendwann heulend. Ich schreie den Wald an, aber es hilft ja nichts. Nach weiteren 450 Höhenmetern, finden wir eine kleine schnucklige Hütte mit Dachboden, wo wir unser Zelt aufschlagen. Den Abend lassen wir bei Tee und Nudeln ausklingen.

Westweg - Etappe 2

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Geweckt werde ich davon, dass Lukas mir den Schlafsack vom Gesicht zieht, mich anschaut und feststellt: "Gut, du lebst noch." In der Nacht hatte es -5 °C und wir sind ausgefrohren. Wir kochen uns einen Tee, bauen unser Zelt ab und ziehen weiter. Es ist noch viel zu kalt um sich zum Frühstücken hinzusetzen. Nach nur ein ein paar Minuten Marsch passieren wir die Schneegrenze, mit Schnee hatten wir nicht gerechnet. Die Hoffnung, dass die kommende Nacht wärmer wird sinkt. Der Himmel ist wolken- und kondensstreifenfrei. Bei Dobel gibt es auf einer sonnigen Bank Müsli mit Sojadrink. Als Kind war ich hier oft zum Schlittenfahren, aber ich erkenne nichts wieder. Der Wald wird dichter, die Bäume größer. Zu Mittag machen wir eine längere Pause. Es gibt Asia-Nudeln, wir liegen in der Sonne während unsere Schuhe auslüften und machen ein paar Dehnübungen für unsere beanspruchten Rücken. Abends finden wir eine Schutzhütte in der wir unser Zelt aufstellen. Zu Abend gibt es Marshmallows mi...