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Ärger mit dem Ranger - Etappe 5

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Die ganze Nacht hindurch brüllt ein Rehbock. So laut, man könnte meinen, er stünde neben dem Zelt. Da wir immer noch kein Müsli haben, fahren wir direkt los. Lukas' Knie schmerzt noch immer und wir stellen die Kurbel nochmals neu ein. Es geht über Wiesen und durch kleine Dörfer, einen Supermarkt finden wir erst zur Mittagszeit. Irgendwie schaffe ich es, noch mehr als gestern einzukaufen. Die hessische Landschaft entlang der Fulda ist nicht sehr abwechslungsreich und uns wird allmählich langweilig. Ein wenig Unterhaltung bietet ein Planetenweg entlang der Strecke über ca. 2,5 km (Maßstab 1:2000000000, 1 cm = 20000 km). Ich finde, sie hätten die Strecke ruhig länger und die Planeten entsprechend größer machen können, die Erde oder der Mars sind fast nicht zu erkennen. The bigger, the better. Im Unterholz schlagen wir unser Nachtlager auf, die Insekten fressen mich fast auf. Kurz vor Sonnenuntergang kommt ein Typ in Tarnkleidung vorbei, der sich als örtlicher Ranger (so nennt er sich ...

Fahrradreise - Etappe 4

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Heute fällt das Frühstück aus, weil wir kein Müsli mehr haben. Erst 20 km weiter finden wir einen Supermarkt, wo ich beim Einkaufen ein bisschen eskaliere und für eine ganze Mannschaft Essen kaufe - natürlich vergesse ich im Kaufrausch das Müsli. Wir fahren ein Stück weiter und picknicken im Park vor dem Haus der Grimm-Familie, in dem die Gebrüder Grimm aufwuchsen. Satt und glücklich schauen wir uns danach das kleine Museum an. Drinnen ist lediglich die alte Küche noch erhalten, die restlichen Zimmer sind voll von Kunst und Infomaterial zu den Märchen. Wir schwingen uns wieder auf die Räder, machen aber immer wieder Pausen, um Lukas' Rad einzustellen, weil er Knieschmerzen hat. Der Weg führt bergauf und bergab. Kurz vor Fulda entscheiden wir uns für eine Abkürzung - blöde Idee. Es geht ausschließlich über unbefestigten Schotter und für mich ist nur Asphalt der einzig wahre Bodenbelag! In Fulda fahren wir durch das Barockviertel und wechseln dann auf den Radweg D9 Richtung Bremen. A...

Fahrradreise - Etappe 3

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Nach einem vielfältigen Frühstück mit Lena und Mats begeben sich die beiden wieder ins Home Office und wir packen unsere Sachen zusammen und radeln Richtung Hanau, wo die Märchenstraße beginnt. Die Fahrt aus Frankfurt heraus ist anstrengend, überall Menschen, Autos, andere Fahrradfahrer, die ganze Stadt wuselt. In Hanau, am Gebrüder-Grimm-Denkmal angekommen, stellt sich heraus, dass die Märchenstraße gar nicht ausgeschildert ist und auch das Infocenter geschlossen hat. Eine Irrfahrt beginnt. Nach dem Mittagessen an einem Waldspielplatz (Lukas kocht Buchweizen mit Jägersauce) entscheiden wir uns, den ausgeschilderten Radwegen zu folgen. Diese führen durch sehr schöne Gegenden. Weiter geht es auf dem Radweg R3, ab jetzt immer der Kinzig entlang, vorbei an Dörfern und Wiesen, durch Wälder und Täler. Unser Nachtlager schlagen wir hinter ein paar Bäumen auf einer frisch gemähten Wiese auf.

Fahrradreise - Etappe 2

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Wir radeln weiter den Rhein entlang bis Mainz. Von dort aus geht es über die Brücke nach Hessen und jetzt den Main entlang nach Frankfurt, wo wir bei Lena und Mats auf ein leckeres Abendessen, eine warme Dusche und einen gemütlichen Schlafplatz eingeladen sind. Die Einfahrt nach Frankfurt ist beeindruckend. Die letzten Wochen haben wir quasi nur Wald gesehen und jetzt radeln wir durch Straßenschluchten mit Wolkenkratzern.

Es geht los! - Etappe 1

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Wir fahren auf den EuroVelo 15, den Rheinradweg. Nach nicht einmal zwei Stunden Fahrt rammt mich Lukas, weil sein Gepäck ausschwenkt. Ich komme nicht schnell genug aus meinen Klickpedalen, stürze und falle auf mein Knie, welches direkt aufplatzt. In das andere Knie rammt sich mein Lenker, was einen ordentlichen blauen Fleck ergibt. Somit haben wir auch den ersten Unfall abgehakt. Unfall Nummer 2 ereignet sich dann in Speyer: Lukas nimmt eine Kurve zu eng und legt sich mit Liegerad hin. Danach wackelt sein Lenker, den wir heute noch öfter feststellen müssen. Läuft richtig gut bei uns. An einem Weiher schlagen wir unser Zelt auf und beobachten ein paar offensichtlich entflohene Papageien beim Nestbau.

Die letzten Reparaturen

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Bevor wir unsere Fahrradreise starten, bringen wir unsere Räder in Schuss. Wir wechseln Mäntel, Pedale, Kettenblätter, Kassette, Kette, bringen Kettenschutz an, zentrieren Laufräder, stellen Bremsen ein und bringen Trafos (ein Hochzeitsgeschenk von Helge) an, damit wir während der Fahrt auch unsere elektrischen Geräte laden können. Die Vorfreude steigt!

Pfälzer Waldpfad - Etappe 5

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Unser erstes trauriges Highlight heute ist das Naturdenkmal, die dicke Eiche . Mehr als 300 Jahre alt war die Eiche, als sie von Unbekannten mit einer Säge so stark verletzt wurde, dass sie 2011 gefällt werden musste. Wir laufen an einer Waldkapelle vorbei, wo wir die Glocken an zwei Seilen läuten können. Dann stehen wir schon direkt im Dahner Felsenland. Es geht hoch zum Jungfernsprung , einem weit vorkragenden, steil abfallenden Felsen, von wo aus man eine tolle Sicht auf Dahn hat. Nun geht es durch Dahn, aber alle Restaurants haben heute Ruhetag. Also zum Supermarkt, wo wir für ein Picknick einkaufen, das wir im Park essen. Hier gibt es viele wissenschaftliche Infotafeln über Elwetritsche , dem pfälzischen Nationaltier. Die Dahner Burgengruppen sind geschlossen. Unser heutiges Ziel ist die verschachtelte Burg Drachenfels , wo wir auch unsere Tour beenden. Die letzte Etappe des Pfälzer Waldpfads schenken wir uns, die letzten Wochen haben wir genug Wald gesehen. Die Drachenfels-Sage i...

Pfälzer Waldpfad - Etappe 4

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Um kurz nach 5 Uhr werden wir von drei Leuten geweckt, die den Sonnenaufgang fotografieren wollen und dabei an unserem Zelt vorbeilaufen. Jetzt wo wir schon mal wach sind, können wir uns auch den Sonnenaufgang anschauen und folgen den Dreien auf den Burgturm. Es ist sehr windig. Als die Sonne aufgegangen ist, wandern wir weiter. Auf der anderen Seite ist ein Aussichtspunkt, von dem man auf die Burg Gräfenstein sehen kann. Links Bäume, rechts Bäume, in der Mitte ein Weg... Kilometerweit. Wir kommen am 35 m hohen Luitpoldturm vorbei, von dem aus man an guten Tagen bis zur Hornisgrinde schauen kann (siehe Westweg - Etappe 4). Mittagspause machen wir in Hermersbergerhof , der höchstgelegenen Siedlung der Pfalz. Wir kommen an der Ruine der Felsenburg Falkenburg vorbei und laufen dann nach Hauenstein, wo wir dieses Mal zum Abendessen einkehren. Es ist gut, zumindest für ein Weilchen etwas anderes zu sehen als Bäume. Dann kehren wir zurück in den Wald, wo wir ein Kneippbecken finden, in dem w...

Pfälzer Waldpfad - Etappe 3

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Links Bäume, rechts Bäume, in der Mitte ein Weg... Der Zeckenkopf in meinem Arm eitert und ich beschließe, ihn herauszuoperieren. Alles, was ich dafür habe, ist eine leicht rostige Nagelschere. Ich kippe etwas Desinfektionsmittel darüber, so passt das schon. Lukas findet das gar nicht gut. Der Zeckenkopf sitzt tiefer als gedacht und es tut auch ganz schön weh. Ich drücke Lukas die Schere in die Hand. Unwillig puhlt er in meinem Arm herum, bis wir glauben, dass der Kopf draußen ist. Als Zeichen meiner Tapferkeit klebe ich mir ein Pflaster mit Raumschiffen auf die Wunde. Im Naturfreundehaus Rodalben kehren wir ein. Mittlerweile haben wir das mit den Restaurant-Gängen schon total drauf. Die Schwierigkeit, etwas Vegetarisches auf der Speisekarte zu finden, bleibt. Unser Weg führt entlang der Saufelsen und dann wieder in den Wald. Ein Waldarbeiter gibt uns den Tipp, dass man in der Burgruine Gräfenstein unbemerkt zelten könnte. Das hört sich toll an! Die Burg ist aus dem 12. Jahrhundert und...