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It's raining - Etappe 45

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Am River Lee entlang, verlassen wir London. An beiden Uferseiten ankern dicht an dicht Narrowboats, alle bunt und jedes auf seine Weise einzigartig. Die Wohngegenden, an denen wir vorbeifahren, werden jedoch immer grauer, verfallener und ungepflegter. Und dann fängt es auch noch zu regnen an: Erst tröpfelt es leicht, dann stärker, dann wechseln sich starker Regen und heftiger Sturzregen ab und DANN gibt meine Regenjacke auf. 1:0 für den britischen Regen. In einer kleinen Regenpause finden wir eine abseits gelegene Wiese, auf der wir unser Zelt aufschlagen.

London

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Unseren morgen starten wir mit einem typisch englischen Frühstück mit Bohnen, Rührei, (veganen) Würstchen und schwarzem Tee. Dann schwingen wir uns auf die Räder und klappern die Highlights ab. Die meisten Attraktionen haben noch bis 1. August geschlossen, daher schwimmen wir einfach mit dem Londoner Verkehr auf den Cycle Superhighways durch die Straßen. Meine Mama hat uns ein Care-Paket von zuhause nach London geschickt, wo Dinge drin sind, die wir sehnlichst vermissen (eine atmende Regenjacke für mich; Socken ohne Löcher für Lukas; ein Geschirrhandtuch, das auch aus Stoff besteht und nicht zu 80% aus Löchern,...). Dafür schicken wir Zeug zurück, das wir nicht mehr brauchen (Shirts, Hosen, mein Bibo-Kostüm/gelbe Regenjacke...). Wir drücken alles in den Karton und geben ihn bei der Post ab, wo unser Paket ersteinmal auseinander genommen und komplett gefilzt wird. Der Post-Mann am Schalter schaut ziemlich verwirrt, als er eine wilde Auswahl an Klamotten, Werkzeugen und Krimskrams aus d...

London Calling - Etappe 44

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Unser Zelt haben wir praktisch vor den Toren Londons aufgebaut, aber wir brauchen trotzdem sieben (!!) Stunden, bis wir endlich im Zentrum sind. Unser Weg nach London führt immer entlang der Themse, vorbei am Windsor Castle (dem größten, durchgängig bewohnten Schloss der Welt), durch den ebenso gigantischen Windsor Great Park (über 2000 ha) und den Richmond Park , wo 650 Hirsche frei herumlaufen.  Und ganz plötzlich trifft uns London wie ein Schlag: der Verkehr, Autos, LKWs, Stau, dann fahren alle auch noch auf der linken Straßenseite und überall gibt es etwas zu entdecken: Westminster Abbey, Big Ben, London Eye, der Tower und die Tower Bridge, The Shard... Als wir an unserer Unterkunft im multikulturellen Stadtteil Tower Hamlets beziehen, sind wir völlig erschlagen von dem Trubel.

Narrowboats - Etappe 43

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Heute geht es weiter an den schmalen, handgegrabenen Kanälen, wo die nostalgische Liebe der Engländer zu ihren Narrowboats unübersehbar ist. Die Boote sind schmal gebaut, dass an jeder Stelle des Kanals zwei Boote gerade so nebeneinander vorbei passen. Früher wurden sie noch von Pferden gezogen, heute sind sie natürlich motorisiert. Wir schauen den Booten beim Schleußen zu und schlagen unser Nachtlager direkt neben der Themse auf. Morgen geht es nach London!

Stonehenge - Etappe 42

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Ich werde von hysterischem Gebrüll geweckt. Draußen, vor der Taverne, steht unsere Zimmernachbarin und verflucht ihren Freund, der ihr die Tür nicht öffnet. Irgendwann erbarmt er sich doch und der Streit geht in voller Lautstärke im Nachbarzimmer weiter. Irgendwann fliegt ein Handy aus dem Fenster und Passanten bleiben auf der Straße stehen und schauen dem Spektakel zu. Genau so muss ein Morgen in einem Zimmer über einer Bar starten, finde ich! Heute radeln wir zu Stonehenge. Der Steinkreis ist umzäunt und wenn man ihn umrunden will, muss man 22 £ pro Person löhnen. Das ist uns zu teuer und wir schleichen uns auf einen Feldweg von dem aus wir eine fantastische Sicht haben und tolle Fotos machen. Die Geister der Druiden werden uns armen Landstreichern hoffentlich verzeihen, dass wir ihnen keinen Obolus entrichten. Weiter geht es durch Militärgebiet: zuerst machen wir uns über die Achtung Panzer-Schilder lustig, aber dann kreuzen doch tatsächlich gleich zwei unseren Weg. Zur Mittagspaus...

G'day England - Etappe 41

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England begrüßt uns an unserem ersten Tag mit einem Regenschauer - echt britisch. Da der Sonntag mal wieder sehr überraschend für uns kam, gibt es heute Frühstück im Café. Die Barista erzählt uns, dass sie heute zum ersten Mal seit drei Monaten geöffnet haben. Wir sind also genau an dem Tag eingetroffen, an dem England langsam aus dem Corona-Schlaf erwacht. Wir fahren durch Felder, an Hecken und Baumtunneln entlang, durch mehr oder weniger geeignete Radwege. Zwischendurch denke ich mir, dass ein Mountainbike wohl die bessere Wahl für unsere Reise gewesen wäre, schließlich kommen uns auf der Strecke nur Mountainbiker und Geländewagen entgegen. Heute wird der Traum von einem richtigen Bett wahr! Wir übernachten in Salisbury, in einem Zimmer über einer Bar. Das Fenster ist kaputt, der Boden ist so krumm, dass der Schrank nach hinten weggekippt ist und das Bett ist so weich, dass wir andauernd gegeneinander rollen. Trotzdem hat es irgendwie Charm. Bild im Gemeinschaftsbad

Hello Jersey - Etappe 40

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Der Wecker klingelt um 5 Uhr. Durch das noch nächtliche St Malo geht es zum Hafen, wo unsere Fähre nach Jersey ablegt. Die Zeit vertreiben wir uns im Gespräch mit anderen Fahrradreisenden, die von überall herkommen. In Jersey angekommen, werden wir nach der Passkontrolle erstmal auf Corona getestet: Nach dem Ausfüllen von einigen Formularen und Online-Fragebögen, bekommen wir ein Stäbchen in den Rachen gehalten und danach tief in beide Nasenlöcher gesteckt. Dann geht es ab durch die Insel. Jersey ist die größte Kanalinsel,dicht besiedelt und eine bunte Mischung aus englischer Sprache und französischen Namen und dem Flair von Urlaub in Spanien. Übrigens sind wir jetzt in einer anderen Zeitzone! Nachmittags geht unsere Anschlussfähre nach Poole. Die Überfahrt dauert über vier Stunden und uns ist wahnsinnig langweilig. In Poole angekommen, gibt es keine Kontrollen mehr. Wir wünschen uns für heute Nacht sehnlichst ein weiches, warmes Bett, aber die Unterkünfte in Poole sind noch geschlosse...

Fahrradreise - Etappe 39

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Unsere Räder rosten uns unter unseren Hintern weg - die salzige Luft ist unerbittlich. Heute fahren wir nach St. Malo, einer alten Piratenstadt in der Bretagne. Wir wandern über die fast 1000 Jahre alte, gewaltige Granitmauer, die die Stadt umgibt und sehen uns den Trubel in den engen Steingassen von oben an. Zum Abendessen gibt es bretonische Galette, Omelette und Crêpe, danach sind wir trotzdem noch hungrig.

Ausflug zum Mont Saint-Michel

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Wir lassen unsere Sachen auf dem Campingplatz und fahren direkt zum Mont Saint Michel. Ein unglaublich leichtes Gefühl, ohne das ganze Gepäck. Die Menschen strömen über den Steg zum Klosterberg oder werden in Pferdekutschen und Bussen angekarrt. Wir sind es nicht mehr gewohnt im Gedränge zu stehen und spazieren erstmal an der Bucht entlang und dann durch die engen Gassen. Überall gibt es Restaurants und Souvenir-Geschäfte. Den Rest des Tages verbringen wir mit dem Reparieren unserer Dinge. Es ist unglaublich, wie groß der Verschleiß ist, wenn man mit so wenig unterwegs ist.