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Zurück am Meer - Etappe 54

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Wir fahren zwar seit London wieder auf der North Sea Cycle Route, aber das Meer haben wir seitdem kein einziges Mal gesehen. Aber heute ist es soweit, endlich! Heute wollen wir an einer wunderschönen Steilklippe entlang fahren. Wir können das Salz schon riechen und dann DAS: der komplette Küstenweg ist mitsamt Straße einfach abgebrochen und ins Meer gestürzt. So wie die Schilder und Barrikaden aussehen, ist das schon eine Weile her. Heute verzichten wir auf's Wildcampen und testen einen englischen Campingplatz. Der Abend ist recht entspannt, auch wenn der Besitzer um 23 Uhr anfängt ein Lagerfeuer anzuzünden und mit einem Bagger (!!) immer mehr Zweige ins Feuer schaufelt, bis es eher einem Scheiterhaufen gleicht.

It's never dull in Hull - Etappe 53

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Unsere letzte Dusche ist schon eine Weile her, deshalb gönnen wir uns ein Hotelzimmer mit Bad in Kingston upon Hull . Wir fahren über die 1410 m lange Humber-Bridge , eine der längsten Hängebrücken der Welt. Es gibt einen breiten Fahrradweg, der von den Autos getrennt ist, das macht das Fahren sehr angenehm - ganz anders als die Horror-Brücke Pont de Normandie ... In Hull angekommen drehen wir eine kurze Runde durch die Innenstadt, suchen uns etwas Essbares, waschen Wäsche und bringen unsere Ausrüstung wieder auf Vordermann - Entspannung geht anders.

Fahrradreise - Etappe 52

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Die Nacht am Fluss Witham war ruhig. Wie quasi jeden Morgen werden wir von Passanten zu unserem tollen Nachtplatz beglückwünscht. Egal, wie weit man aus den Städten raus fährt, sich versteckt, ob man spät kommt und früh wieder geht... Die Engländer finden einen! Zur Mittagspause sind wir in Lincoln, wo wir die Kathedrale Church of St. Mary besichtigen, die über 200 Jahre lang, das höchste Gebäude der Welt war. Auch wenn sie auf den Fotos nicht so beeindruckend aussieht, sie ist wirklich gigantisch! Lincoln Castle, das nur wenige Meter entfernt von der Kathedrale steht, wirkt dagegen winzig.. Danach wird die Landschaft l hügeliger und unser guter Freund Gegenwind ist zurück.

Nicht mein Tag... - Etappe 51

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Heute ist immer noch nicht mein Tag. Morgens pinkelt ein Hund an mein Rad, dann kackt mich ein Vogel an und von einem Baum werde ich mit faulen Beeren beworfen, die hässliche Flecken auf meinem Hut hinterlassen. Außerdem hängt Kettenschmiere an meiner Hose, die sich nicht mehr auswaschen lässt. Erst nach einem 500 ml Schoko-Eis-Becher hellt sich meine Stimmung auf.

Fahrradreise - Etappe 50

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Wir sind schon wach, liegen aber noch im Zelt, als mal wieder ein Geländewagen an unserem Zelt vorbeifährt, kurz hält und dann wieder Kehrt macht. Langsam zweifle ich an unserer Fähigkeit das Zelt zu verstecken. Beim Frühstück begrüßt uns dann Geländewagen Nr. 2 - diesmal der Farmer - der von Geländewagen Nr. 1 die Nachricht bekommen hat, dass hier jemand campt. Wir erzählen dem Farmer unsere Geschichte, er lacht, nennt uns verrückt, entschuldigt sich, dass er uns beim Frühstück auf seinem Grundbesitz gestört hat und fährt davon. Um Essen für den Tag zu kaufen, gehe ich in einen riesigen Supermarkt einkaufen. Alles ist bunt und schreit "kauf mich", "3 für den Preis von 2" oder "halber Preis". Das Ende der Geschichte ist, dass ich Essen für mehr als zwei Tage gekauft habe und wir Mühe haben alles in unseren Taschen unterzubringen. Nächstes Mal geht wohl besser Lukas wieder einkaufen!

4000 km - Etappe 49

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Heute habe ich den Blues. Ich bin müde und habe gar keine Lust aufzustehen und weiter zu radeln. Die Landschaft ist schon okay, aber auch nicht traumhaft schön. Dazu kommt, dass wir aktuell weder nach Norwegen noch nach Dänemark von Großbritannien aus einreisen dürfen. Das heißt, dass wir wieder zurück an die Südküste kommen müssen um mit der Fähre zurück nach Frankreich zu fahren. Und das wiederum heißt, dass wir voraussichtlich an der Westküste zurückfahren müssen, da auch Irlands Grenzen für Reisende aus dem UK noch geschlossen sind. So wie es aussieht, werden wir also noch eine Weile hier auf der Insel verbringen. Nach 4000 km und nach zwei Monaten auf dem Rad, ist es vermutlich normal, dass man einen Durchhänger hat. So,  das war genug Mimimi für heute.

Fahrradreise - Etappe 48

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Wir krabbeln aus unserem Zelt, das wir gut geschützt vor Blicken, auf einer Wiese hinter einem Reisighaufen aufgeschlagen haben. Jedoch bleiben wir nicht allen verborgen: ein Geländewagen fährt direkt auf uns zu. Bestimmt der Landlord, hoffentlich gibt es jetzt keinen Ärger! Der ältere Herr am Steuer wollte nur einmal nachsehen, was wir so machen. Er hört sich unsere Geschichte an, nickt zufrieden und bestätigt uns, dass das ein ausgezeichneter Schlafplatz sei. Die Briten sind allgemein sehr entspannt, was das Wildcampen angeht. Bisher haben uns alle, die uns gefunden haben, zu unseren Schlafplätzen gratuliert. Außerdem lieben die Briten Hecken! Überall Hecken... Etwas eintönig, aber der Wind wäre ohne sie erbarmungslos. Das meist gehörte Wort bisher ist fuck ! Es wird zum Beispiel an der Supermarktkasse genutzt, wenn der Scanner nicht sofort funktioniert, um dem Kunden zu signalisieren, dass die Wartezeit heute etwas länger ist. Wenn etwas herunter fällt, um die Umstehenden zu warnen,...

Castle on the hill - Etappe 47

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Es regnet die ganze Nacht und den ganzen Morgen. Da unser Zelt gut versteckt ist, warten wir darin - wortwörtlich - auf besser Wetter. Gegen 12 Uhr, treibt uns vor allem der Hunger dazu an, weiterzufahren. Den ganzen Tag wechseln sich Regen und kalter Wind mit warmen Sonnenschein ab und wir ziehen unsere Regenklamotten an und aus, an und aus... Durch Zufall kommen wir an Framlingham Castle vorbei, in dem 'Bloody Mary' ihre Truppen sammelte um nach London zu ziehen und sich zur ersten Königin Englands krönen zu lassen. Außerdem besingt Ed Sheeran die Burg in seinem Lied "Castle on the hill".

Fahrradreise - Etappe 46

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Heute Nacht regnet es immer mal wieder und irgendein Federvieh schreit so laut, dass wir immer wieder aufgewachen. Lukas droht damit, es zu rupfen, aber das ist dem Schreihals egal. Als wir aufstehen, hat Lukas einen platten Reifen. Also machen wir uns mal wieder daran, die Räder zu warten. Nach dem starken Regen müssen auch die Ketten wieder gereinigt und geölt werden. Landschaftlich ist es heute nicht so spannend, viele Felder, Wiesen und ein paar kleine Ortschaften. Nachmittags fahren wir durch Colchester, das womöglich das sagenumwobene Camelot aus der Artus- Saga sein könnte.

It's raining - Etappe 45

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Am River Lee entlang, verlassen wir London. An beiden Uferseiten ankern dicht an dicht Narrowboats, alle bunt und jedes auf seine Weise einzigartig. Die Wohngegenden, an denen wir vorbeifahren, werden jedoch immer grauer, verfallener und ungepflegter. Und dann fängt es auch noch zu regnen an: Erst tröpfelt es leicht, dann stärker, dann wechseln sich starker Regen und heftiger Sturzregen ab und DANN gibt meine Regenjacke auf. 1:0 für den britischen Regen. In einer kleinen Regenpause finden wir eine abseits gelegene Wiese, auf der wir unser Zelt aufschlagen.

London

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Unseren morgen starten wir mit einem typisch englischen Frühstück mit Bohnen, Rührei, (veganen) Würstchen und schwarzem Tee. Dann schwingen wir uns auf die Räder und klappern die Highlights ab. Die meisten Attraktionen haben noch bis 1. August geschlossen, daher schwimmen wir einfach mit dem Londoner Verkehr auf den Cycle Superhighways durch die Straßen. Meine Mama hat uns ein Care-Paket von zuhause nach London geschickt, wo Dinge drin sind, die wir sehnlichst vermissen (eine atmende Regenjacke für mich; Socken ohne Löcher für Lukas; ein Geschirrhandtuch, das auch aus Stoff besteht und nicht zu 80% aus Löchern,...). Dafür schicken wir Zeug zurück, das wir nicht mehr brauchen (Shirts, Hosen, mein Bibo-Kostüm/gelbe Regenjacke...). Wir drücken alles in den Karton und geben ihn bei der Post ab, wo unser Paket ersteinmal auseinander genommen und komplett gefilzt wird. Der Post-Mann am Schalter schaut ziemlich verwirrt, als er eine wilde Auswahl an Klamotten, Werkzeugen und Krimskrams aus d...