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Auf dem Jakobsweg - Etappe 109

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Obwohl schon Oktober ist, sind noch einige Pilger unterwegs, alle mit Jakobsmuschel, als Erkennungszeichen. Meine Muschel heißt "Mupfel" und ich hoffe, dass sie heil in Santiago de Compostela ankommt; die Schotterstraßen lassen sie an meinem Rucksack hin und her fliegen. Zuerst versuchen wir eine Zeit lang den Wanderweg entlang zu fahren, aber als die Steine immer größer werden, besinnen wir uns auf den guten alten Eurovelo zurück. Er führt vor allem an Schnellstraßen entlang, aber dafür ist er zum größten Teil asphaltiert. Heute Nacht schlagen wir unser Lager im Olivenhain auf. Die Oliven sind aber noch nicht reif und schmecken garstig. Dafür sind wir wind- und sichtgeschützt.

Pamplona

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Wie immer in Schlafsälen, gibt es einen, der schnarcht und damit alle anderen wach hält. Heute ist Kultur angesagt: wir spazieren entlang der Renaissance-Stadtmauern zur gigantischen Zisterne, um dann den Weg des Sanfermines , des berühmten Stierlaufs, zu beschreiten. Die engen Gassen und bunten Häuserschluchten sind malerisch. Unterwegs gehen wir shoppen: ich bin jetzt stolzer Besitzer einer Jakobsmuschel und damit ein vollständiger Pilger. Dazu gibt es Masken: einmal bunt für Lukas und mit Fahrrädern für mich.

Rekordhoch - Etappe 108

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Wir wachen auf, es regnet in Strömen, die Laune ist direkt im Keller. Der Weg über die Pyrenäen ist steil und regnerisch und hoch und nass und immer aufwärts und feucht. Mit 985 mNN erreichen wir heute den höchstgelegensten Punkt unserer Reise, das ist eine der härtesten Etappen. Fahrradfahrern begegnen wir nicht, dafür vielen Motorradfahrern, die uns den Daumen hoch zeigen, mit dem rechten Fuß winken oder hupen. Völlig erschöpft kommen wir in der Pilgerherberge in Pamplona an, wo wir unsere Pilgerpässe bekommen. Wir sind jetzt offizielle Jakobsweg-Pilgerer.

Hola Espana - Etappe 107

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Heute ist es soweit, wir lassen die Westküste Frankreichs hinter uns und fahren nach Spanien. Land Nummer 6 auf unserer Reise. Es geht durch malerische Dörfer entlang der Küste, im Meer tummeln sich die Surfer. Der Fluss Bidasoa führt uns in die Pyrenäen. Wir fahren durch Tunnel, vorbei an Steilhängen und Wasserfällen.

Take me to the Matador - Etappe 106

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Heute ist ein traumhaft schöner Tag und die Städte haben schon spanischen Flair. In Bayonne holen wir das Paket, das uns meine Mama zusammengestellt hat, von der Post ab. Wir freuen uns, den Leatherman wiederzusehen, der uns auf der Fähre abgenommen wurde. Außerdem enthält das Paket: Kleidung, einen Campingadapter, eine große Powerbank... und als Überraschung: Süßigkeiten! Wir fahren vorbei an einer Stierkampfarena, die jedoch geschlossen hat. Als wir auf dem Parkplatz stehen, spricht uns ein Mann an, der sich als Matador entpuppt. Er nimmt uns mit in die Arena und wir kriegen einen Stierkampf der etwas anderen Art zu sehen: Er trainiert einen Torero. Weiter geht es durch Biarritz, wo wir die Silhouette der Pyrenäen sehen. Uns wird ein bisschen mulmig bei dem Gedanken, dass wir da drüber müssen.

Waldbaden - Etappe 105

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Die Sonne scheint und wir sind richtig motiviert! Heute fahren wir wieder auf endlosen, einsamen Waldwegen entlang. Unsere Fahrrad-Crew hat sich mittlerweile aufgelöst. Die meisten haben ihre Tour beendet oder sind verschwunden. Die wenigen, mit denen wir noch Kontakt halten, hat der starke Regen auseinander getrieben.

Raindrops keep falling on our heads - Etappe 104

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Es regnet - stark. Alles ist durchnässt. Zum Mittagessen quetschen wir uns unter das Vordach vom Supermarkt und nutzen den Einkaufswagen als Tisch. Der Wind weht den Regen genau in unsere Richtung. Es hilft nichts, bei dem Wetter hat man einfach kein Motivation. Wir nehmen uns ein Zimmer und bewegen uns keinen Zentimeter mehr vor die Tür.

Die größte Wanderdüne Europas - Etappe 103

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Nach einem Tag im Hotel, an dem wir nur von drinnen das Unwetter draußen beobachten, starten wir unsere Tour. Es ist zwar immer noch sehr windig, aber es regnet nicht mehr. Wir fahren lange auf einsamen Strecken durch Pinien- und Kiefernwälder. Die Fahrradwege sind asphaltiert und strickt von den Autorouten getrennt. So kommen wir gut voran. Unser Ziel heute ist die Dune du Pilat , Europas größte Wanderdüne. Wir steuern einen Campingplatz direkt am Fuße der Düne an, von wo aus wir die 110 m hohen und 500 m breiten Sandmassen erklimmen. Zwei Stunden lang wandern wir auf den Gipfel, vorbei an faszinierenden Sandskulpturen, die der Wind immer wieder neu erschafft, runter zum Meer und alles wieder zurück. Es ist traumhaft!