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The tide ist high - Etappe 131

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Heute morgen fühlt es sich schon wieder leichter an, auf's Fahrrad zu steigen - was eine Nacht in einem Bett und eine Dusche doch alles bewirken können. Wir kommen an hohen Steilküsten und atemberaubende Felsformationen vorbei, an denen die Wellen branden. Die Sonne scheint und die Berge sind so dicht und grün bewachsen, es hat schon asiatischen Flair. Noch vor der Mittagspause habe ich einen Sonnenbrand. Die Menschen bleiben am Straßenrand stehen, wenn sie uns vorbeifahren sehen. Sie rufen uns zu, zeigen auf uns, geben uns den Daumen hoch und winken. Weniger motivierend sind dagegen die kläffenden Hunde, die an jedem Gartenzaun lauern und uns teilweise hinterherlaufen. Die nächsten Tage verbringen wir in Ericeira, einem Surfer-Paradies, das seinesgleichen sucht. Die letzten Kilometer dorthin verlangen uns einiges ab: es ist steil und es geht vor allem an vielbefahrenen Straßen entlang. Dafür gibt es im Hostel eine Badewanne, in die ich mich sofort lege - perfekt nach einem langen,...

Gives you hell - Etappe 130

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Der bloße Gedanke ans Fahrradfahren verursacht einen kleinen Nervenzusammenbruch meinerseits. Ich will nicht mehr treten, ich will nicht mehr lenken, ich will einfach nicht mehr! Die Straßen in Portugal sind die schlechtesten auf unserer gesamten bisherigen Reise. Es geht nicht mehr darum den Schlaglöchern auszuweichen, sondern darum, nur die kleinsten zu erwischen. Durch das andauernde Aufprallen mit den Vorderrad in diese Krater, schmerzen meine Handgelenke. Mein Knie tut weh, mein Rücken, ich bin ein Wrack. Heute ist alles furchtbar. Um die Stimmung zu heben, bestellen wir uns einen Veggi-Burger, was wir bekommen seht ihr unten in den Bildern - ein Desasters. Bis auf die Tatsache, dass die Portugiesen weder Straßen bauen noch Burger zubereiten können, ist es wunderschön hier und die Leute wahnsinnig liebenswert - heute ist einfach nicht der Tag an dem ich das wertschätzen kann.

Far Over the Misty Mountains Cold - Etappe 129

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Als wir aus dem Zelt krabbeln ist es wahnsinnig nebelig. Wir warten noch ein bisschen auf die Sonne, die unser Zelt trocknen soll, aber Fehlanzeige. Die Fahrradwege sind heute überraschend gut. Zum Glück, denn es ist auch viel hügeliger als die letzten Tage. Sonne und Nebel wechseln sich ab. Es ist so nebelig, dass ich einmal nicht sehe, welche Abzweigung Lukas nimmt und er mein Rufen nicht hört. Da stehe ich nun, ohne Handy (Lukas nimmt meins zum Navigieren, weil seines kaputt ist) und ohne Plan, an einer Kreuzung ohne Schilder. Ich warte, Lukas kommt irgendwann zurück, wir fahren weiter. Vor einigen Tagen wurden in Nazaré Rekordwellen von 25 m Höhe gemessen, als wir dort ankommen sind sie gerade mal 1,5 m hoch - schade. Dafür ist die Aussicht überragend und das Meer wunderschön türkis. Heute gehen wir auf einen der rar gesäten Campingplätze. Ich freue mich riesig auf die Dusche. Außer uns sind nur ein oder zwei portugiesische Rentnerpaare vor Ort. Ich breite mich im Damen-Waschraum a...

Summer Feeling - Etappe 128

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Kilometerweit fahren wir durch verbrannte Wälder. Die Hitze hat den Asphalt Blasen schlagen lassen, sodass nun riesige Schlaglöcher in der Straße klaffen. Wir versuchen so gut es geht Slalom zu fahren, aber wir können nicht allen Löchern ausweichen, dafür sind es zu viele. Das Wetter ist dafür ein Traum: es ist November und wir fahren den ganzen Tag mit T-Shirt, ohne Jacke. Vor uns ragen Steilküsten auf, die Felsformationen sind atemberaubend schön - der Straßenbelag dagegen erbärmlich. Oft müssen wir absteigen und schieben, weil die Schlaglöcher zu groß sind oder weil Haufen von Sand und Kies auf der Straße liegen und unsere Räder stecken bleiben. Die Landschaft entschädigt den beschwerlichen Weg. Abends bauen wir unser Zelt hinter einem verfallenen Haus auf. Von Fern hören wir Hundegebell - hoffentlich sind das keine wilden Hunde.

Stormy Birthday - Etappe 127

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Es regnet in Strömen. Jedes Mal, wenn wir zusammenpacken wollen, gießt es noch mehr. Erst um halb 12 lässt der Regen nach und wir fahren los. Wir rollen ein paar Meter und halten sofort wieder an: im Meer stehen FLAMINGOS! Freilebende Flamingos. Bisher habe ich Flamingos nur im Zoo gesehen und es ist unglaublich, dass wir schon so weit in den Süden gefahren sind, dass wir welche sehen. Mit der Fähre geht es von der Halbinsel zurück auf's Festland. Der Gegenwind ist so stark, dass ich kaum vom Fleck komme. Auch Lukas' Tag ist nicht so rosig: zwei Platten und sein Handy raucht ab - daher heute auch keine Routen-Aufzeichnung. Wir übernachten in einem Wald, in dem es offensichtlich vor Kurzem gebrannt hat.

We keep on rollin' - Etappe 126

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Auf Kopfsteinpflaster-Wegen verlassen wir Porto. Wir fahren noch einmal über die Brücke und noch einmal an den Portweinkellern vorbei - die Namen der Hersteller prangen unübersehbar auf den Dächern. An der Küste entlang fahren wir heute fast nur auf Holzbohlenwegen. Das Meer rauscht, das Salz legt sich auf den Lippen ab und man kann es schmecken. Landeinwärts kommen wir an Salzwasserwiesen vorbei. Abends suchen wir uns ein Versteck für unser Zelt. Kaum haben wir es aufgebaut, überfallen uns Steckmücken und es beginnt zu regnen. Vor allen Gefahren flüchten wir in unsere heimelichen Stoffwände.

Oporto

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Heute ist Sightseeing angesagt. Da wir für den HopOnHopOff-Bus zu geizig sind, fahren wir die Route mit dem Fahrrad nach. Mit von der Partie sind: Aurore, Arthur und Jelmer. Unsere Tour ist total witzig, alle paar Meter bleiben wir stehen um Fotos zu machen und kommen darüber ins Plappern. Wir kommen vom Hundertsten ins Tausendste und brauchen ewig um ein paar Kilometer zurückzulegen. Irgendwann meldet sich der Hunger und wir gehen Francesinha essen, eine der Spezialitäten Portos. Am besten zu vergleichen ist das Gericht mit einem riesigen, überbackenen Sandwich. Danach sind wir so voll, dass wir alle in unsere Unterkünfte zurückkehren um uns hinzulegen. Abends treffen wir uns in einer Bar um das Nachtleben zu genießen. Leider machen uns die neuen Corona-Bestimmungen einen Strich durch die Rechnung: die Bars schließen um 22 Uhr und die Straßen sind auf einen Schlag wie leergefegt. Trotzdem sind wir noch total in Feierlaune und gehen auf die Suche nach einem letzten Drink. Irgendwann b...