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Ciao Roma

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Stadt der Brunnen, Stadt der sieben Hügel, die ewige Stadt... Rom hat viele Namen und noch mehr Geschichten zu bieten. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Vor 15 Jahren war ich zum ersten Mal in Rom. Da war es laut, bunt, die Straßen waren standartmäßig verstopft, alle Sehenswürdigkeiten waren überfüllt, in den Schlangen vorm Eingang musste man stundenlang warten und die Straßenhändler und Touristenführer waren überall um einem irgendetwas aufzuschwatzen. Und jetzt? Nichts davon! Rom ist wie leer gefegt. Rom so entspannt zu erleben ist etwas ganz Besonderes. An jeder Straßenecke gibt es etwas zu entdecken: antike Bauten, Denkmäler, Paläste aus allen Epochen der Zeitgeschichte und eine Menge an Historie. Keine Info-Tafel ist vor mir sicher - ich lese alles und lade einen Audioguide herunter. Nach den paar Tagen hier, bin ich mir sicher, dass ich den Rest meines Lebens brauchen würde um alles zu erfassen. Viele Plätze in der Altstadt werden vom Militär bewacht. Die Poli...

Alle Wege führen nach Rom - Etappe 185

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Die Fährfahrt von Barcelona nach Civitavecchia dauert 20 Stunden. Wir haben das billigste Ticket gekauft und damit keinen Schlafplatz. Auf den bisherigen Fähren gab es wenigstens einen abgedunkelten Sitzbereich. Nach zwei Stunden ziellosen Herumstreunerns geben wir die Hoffnung, einen Schlafplatz zu finden, auf und buchen uns Sitze. Extra für uns wird ein Raum aufgeschlossen, wo wir uns ausbreiten - Jackpot! Tagsüber pilgern Lukas und ich immer wieder an Deck um die Meerenge zwischen Korsika und Sardinien nicht zu verpassen - sieht ganz schön hügelig aus. Nach dem Anlegen müssen wir (im Gegensatz zu Nicht-EU-Bürgern) nur kurz unsere Ausweise zeigen und werden durchgewunken - keine Kontrolle des Covid-Tests, der Unterkunft oder sonstiger Regelungen. Die Nacht verbringen wir in einer Pension in Civitavecchia und morgens geht es los nach Rom! Die 80 km vergehen wie im Flug, so ausgeruht wie wir sind. Wir fahren die Via Aurelia , eine alte Römerstraße, die links und rechts mit Müll (Elektr...

Barcelona

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Als ich anfing, unsere Schaltungen zu reinigen, wusste ich nicht, was für eine Mammutaufgabe ich mir da aufgehalst habe. Über drei Stunden lang puhle ich Dreck aus Kassetten und Ketten und trotzdem rieselt Sand heraus, als ich die Räder wieder umdrehe. Lukas zieht alle Schrauben nach - es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es gibt viel für uns zu tun in Barcelona, nicht nur Sightseeing! Es gestaltet sich schwierig, an neue Ausrüstung zu kommen, wenn die Stadt im Teil-Lockdown ist. Alle großen Geschäfte müssen geschlossen bleiben, nur Restaurants mit Außenbereich sind geöffnet, die meisten Museen sind zu und für viele, die eigentlich öffnen dürfen, lohnt es sich nicht, weil hier in Barcelona kaum Touristen sind. Auch die Demonstrationen halten an: an den Balkonen hängen Plakate für Meinungsfreiheit, aber es gibt auch wütende Krawalle, Plünderungen, Festnahmen. Die Proteste verpassen wir. Als wir nachts zu unserem Hotel in der Innenstadt zurücklaufen, sehen wir nur noch die Überreste von br...

13.000 km - Etappe 184

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Wir haben keine Zeit für Fotos, lange Pausen oder für sonstige Zeitfresser, die uns davon abhalten nach Barcelona zu kommen - das sind noch knapp 100 km. Arthur und ich drängen darauf, dass wir heute dort ankommen! Lukas wundert sich über unseren plötzlichen Ehrgeiz. Aber heute ist der sechste Tag ohne Dusche und die Kopfhaut juckt, die Klamotten müffeln, wir müffeln, die Muskeln sind angestrengt und mein Handgelenk wird schon wieder schlimmer. Daher das erklärte Ziel heute: Strecke machen, damit wir uns die nächsten Tage in Barcelona ausruhen können. Die Aussicht auf eine Dusche beflügelt uns. Bis zur Mittagspause haben wir schon die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Es ist sonnig und die Landschaft rauscht vorbei, bis wir plötzlich in Barcelona stehen. Der Stadtverkehr ist stressig und an wirklich jeder Ecke stehen Ampeln. Das Abbremsen und Anfahren strengt an. Die Abgase der Autos blasen uns direkt ins Gesicht und legen sich auf die Zähne. Es ist angenehmer mit Maske zu fahren al...

Routenführung - Etappe 183

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Es gibt richtig nervige Dinge beim Fahrradfahren: Regen, Gegenwind, Hunde und den Eurovelo. Auch nach knapp neun Monaten Fahrradfahren, fallen wir immer wieder auf ihn herein. Oh, eine geplante Fahrradroute , denkt mancher in grenzenloser Naivität, wenn ein Schild auftaucht - weit gefehlt! Hier hat sich niemand Gedanken gemacht und scheinbar ist nach der Planungsphase kein Geld mehr für die Umsetzung geblieben; warum sonst sollte man willkürlich Schilder aufstellen, die unwissende Radler auf Wanderwegen  in die Irre führen? Immer wieder müssen wir die Räder über Felsen wuchten. Lukas und Arthur sind dabei ganz Gentlemen und tragen mein Fahrrad, während ich mit dem leichteren Gepäck nachkomme. Wäre die Landschaft nicht so traumhaft schön, könnte man sich fast über den Weg ärgern. Nach unserer kleinen Eurovelo-Exkursion, navigiert uns Lukas zurück auf die N 340 , die uns schon durch Andalusien geführt hat. Auf dem perfekten Asphalt fliegen wir dahin. In Tarragona machen wir einen ku...