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Westweg - Etappe 13

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Beim Frühstück sehen wir ein Wildschwein. Ein Highlight direkt am Morgen. Es steht der letzte Gipfel über 1000 Hm an, der Blauen. Der Anstieg ist vergleichsweise mühelos und der Aussichtsturm hat geöffnet. Von hier kann man schon Basel sehen, ein krasses Gefühl, es bald geschafft zu haben. Auf dem langen Abstieg kommen wir an einem Brunnen, dem Hexenplatz und der Ruine Sausenburg vorbei. 800 Hm tiefer liegt Kandern, eine kleine Stadt. In der Zivilisation angekommen gönnen wir uns erstmal vegetarische Yufka, Pommes und Cola. Ein Festschmauß! Von Kandern aus wandern wir durch die Wolfsschlucht. Mit unseren Rucksäcken passen wir gerade so durch die schmalen Felsgänge. Wir laufen weiter durch Dörfer und zu Weinbergen. Man merkt, wir verlassen den Schwarzwald. Die Sonne brennt unerbitterlich. Hier unten ist es sehr viel wärmer. Unser Ziel heute ist die Hütte Baselblick . Hier kommen viele Spaziergänger vorbei, die mit uns ein Pläuschchen halten und es gibt plötzlich wieder Stechmücken. ...

Westweg - Etappe 12

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Wir haben beide schlecht geschlafen und uns ist nicht wirklich zum Reden zumute. Also packen wir unser Zeug zusammen und verschwinden, bevor die anderen drei Freiburger aufgestanden sind. Die Sicht heute ist der Wahnsinn! Unterwegs füllen wir an einem Brunnen unsere Wasservorräte auf und laufen steil bergauf, dem Belchen-Gipfel entgegen, mit einem grandiosen Alpen-Panorama. Der Aufstieg ist schwieriger als der auf den Feldberg, dafür umso schöner. Kurz unterhalb des Gipfels hat ein Kiosk geöffnet, wo wir unsere Powerbank laden dürfen, da das kack-drecks-blöde Solarpanel, das ich vor der Wanderung so gefeiert habe, abgeraucht ist. Für den Abstieg gibt es natürlich wieder eiskaltes Weg-Bier bzw. Weg-Radler. Es ist gar nicht so einfach, die Alpen zu bewundern und gleichzeitig nicht zu stolpern, um bloß nichts von dem kostbaren Kaltgetränken zu verschütten. Spät nachmittags erreichen wir eine Hütte, die sogar eine Tür hat. Zum Dessert grillen wir Marshmallows. Heute war ein verdammt gute...

Westweg - Etappe 11

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Heute weckt uns wieder ein Vogelkonzert. Alles fühlt sich klamm an. Nach einer Tasse heißem Pfefferminztee und einem Teller Schokomüsli mit Wasser packen wir zusammen und gehen dem Feldberg entgegen, dem höchsten Berg des Schwarzwalds mit 1493 m ü. NHN. Gestern sind wir im Nebel auf die Ost -Route abgebogen, obwohl wir die West -Route wandern wollten. Mit einem kleinen Umweg sind wir jedoch schnell wieder auf dem richtigen Weg. Der Nebel hat sich verzogen und vom Feldberg können wir den Feldsee sehen. Alles fühlt sich hier nach Heimat an. Kurz unter dem Gipfel hat eine Berghütte eine Selbstbedienungs-Bar eingerichtet. Ein kühles Bier bzw. Radler machen den Abstieg viel schöner. Mir fällt auf, dass ich vor allem die kleinen Dinge vermisse: Kohlensäure in Getränken zum Beispiel. Auf der vielleicht längsten Baumliege der Welt machen wir bei herrlichem Ausblick Mittagspause. Heute wollen wir nicht mehr so weit wandern wie die letzten beiden Tage und schlagen unser Lager in der Hochkopfhü...

Westweg - Etappe 10

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Es ist nebelig, sehr nebelig. Und so bleibt es den ganzen Tag. Heute wollen wir eine kürzere Tour machen. Es geht durch Wälder, über Wiesen, an Bauernhöfen vorbei. Alles ist wie ausgestorben. Es beginnt zu nieseln und die Sicht wird noch schlechter. Es gibt viele Aussichtspunkte, aber nichts zu sehen. Mittags wärmt uns eine Instant-Suppe. Auf der Weißtannenhöhe kommen wir an einem Gedenkstein vorbei, der an einen Doppelmord erinnert, der nie aufgeklärt wurde. Der Nebel kurbelt die Fantasie an. Der Weg führt uns weiter nach Titisee, wo fast alle Geschäfte und Läden geschlossen sind; nicht mal ein Bäcker hat geöffnet. Man merkt, dass hier die Touristen fehlen. Unsere Wasservorräte dürfen wir in einer Eisdiele auffüllen. Dazu gibt es für jeden zwei Kugeln Eis, die wir direkt am Ufer des Titisees genießen. Ich freue mich riesig! Eigentlich war kurz vor Titisee heute unser Ziel, aber wir haben die Schutzhütte nicht gefunden. Also laufen wir weiter am See entlang. Erst 8 km weiter - in B...

Westweg - Etappe 9

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Die Nacht auf der Waldlichtung war ruhig, aber abschüssig. Wir sind im Zelt immer wieder nach unten gerutscht. Morgens werden wir von einem Vogelkonzert geweckt. Wir packen zusammen, frühstücken und laufen los, als es gerade anfängt zu regnen. Es dauert lange, bis wir auf eine Menschenseele treffen. Wir wandern vorbei am Blindensee (einem wahnsinnig schönen Hochmoor), üppigen Löwenzahnwiesen, der Elzquelle und der europäischen Wasserscheide (Rhein/Donau). Zwar kommen wir an genug Gewässern, aber an keinen Brunnen vorbei. Wir klingeln an einem geschlossenen Gasthof und können uns zwei Liter Wasser kaufen. Mittagspause machen wir in einer Grillhütte. Es gibt Quinoa mit roten Linsen in Valentinas Gemüsebrühe. Dann geht unser Weg quasi nur noch auf Asphaltstraßen entlang, das merken unsere Füße deutlich. Gegen Abend fragen wir in Kaltenherberg einen Mann, der gerade sein Haus streicht, ob wir bei ihm unsere Wasservorräte auffüllen dürfen. Dürfen wir! Außerdem bekommen wir von ihm den Ti...