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Santa Cruz

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Müde, von der kurzen Nacht, schlendern wir durch Santa Cruz . Das Wetter ist traumhaft und wir schwitzen - herrlich! Bei einem Fahrradladen stocken wir unser Verschleißmaterial auf, gehen vergeblich auf die Jagd nach Campinggas und kaufen Proviant für morgen. In einer Hamburgueseria essen wir zu Mittag. Seit Ewigkeiten waren wir nicht mehr essen und wir genießen es in vollen Zügen. Die Botanik ist atemberaubend: die ganze Flora ist riesig und die in Deutschland typischen Zimmerpflanzen wuchern hier in Gärten und Parks. Am Auditorium, mit seiner ungewöhnlichen Architektur, setzen wir uns auf die Kaimauer und sehen der Sonne zu, wie sie hinter dem nebelumhangenen Teide verschwindet. Durch die weihnachtlich beleuchtete Altstadt geht es zurück zum Hotel.

2000 km in 37 Stunden - Etappe 144

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Auf dem Weg zur Fähre kommen wir an der Kolumbus-Statue vorbei. Von hier aus ist Kolumbus in See gestochen und hat, statt den Westweg nach Indien, ausversehen Amerika entdeckt. Hoffentlich berechne ich auch mal solchen Unfug und man baut mir ein Denkmal. So, genug über Kolumbus gelästert, zurück zu unserer Reise! Auf dem Weg zum Hafen treffen wir Robin, einen anderen Radreisenden aus Deutschland, der nach Lanzarote fährt. Am Hafen will niemand einen Covid-Test oder einen Ausweis oder gar das Ticket sehen. Alle, auch der Zoll, winken uns nur durch. Wir verbringen die kommenden Stunden gemeinsam mit Robin in der leeren Schiffs-Lounge, jeder schnappt sich ein Sofa und wir erzählen unsere Abenteuer, philosophieren über's Radreisen und vertreiben uns die Zeit mit Brettspielen auf Lukas' Tablett. Es sind sehr wenige Passagiere an Bord und wenn, dann vor allem Engländer, die vor dem Brexit fliehen, eine Immobilie suchen und eine spanische Staatsangehörigkeit beantragen wollen; das geh...

Huelva

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Die zwei Tage in Huelva sind vollgestopft mit Organisatorischem und Wartung. Am Mittwoch Morgen haben wir den Termin für den PCR-Test, den wir bei Einreise auf die Kanaren brauchen. Aurore hat den Termin für uns telefonisch organisiert, da ich dort weder mit Englisch noch mit Französisch noch mit Google-Spanisch weitergekommen bin. Am Termin selbst ist die Kommunikation bedeutend einfacher: Ein paar Brocken Spanisch verstehe ich mittlerweile und mit Händen und Füßen wird fast eine Unterhaltung daraus. Zum zweiten Mal auf unserer Reise machen wir einen Covid-Test und zum zweiten Mal bin ich beeindruckt, wie lang mein Nasengang ist. Mein Tipp: tief Luft holen und während das Stäbchen in die Nase gesteckt wird, langsam ausatmen. Die Auswertung des Tests dauert bis zu 48 Stunden, somit ist der Test zwar nicht älter als 72 Stunden, wenn wir auf die Fähre gehen, aber bedeutend älter, wenn wir auf den Kanaren ankommen - wir werden sehen, was passiert. Von dem Azoren-Drama haben wir ein Trauma...

Back in (S)pain - Etappe 143

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Schon als wir aufwachen, sind wir beide recht nervös vor der bevorstehenden Autobahnfahrt. Immerhin wird der Straßenbelag eine wahre Freude. Nachdem wir vermuten, dass alle Pendler bei der Arbeit angekommen sind, schwingen wir uns auf unsere noch völlig zugeschlammten Drahtesel. Wir fahren uns gemütlich ein, um dann auf der Autobahnbrücke einen ordentlichen Sprint hinlegen zu können. Auch der Wind ist uns heute freundlich gesonnen. Von der Autobahnauffahrt bis zur -ausfahrt strampeln wir so schnell wie können. Auf der Autobahnbrücke ist eine Baustelle, daher sind die Fahrbahnen einspurig - verflixt. Trotzdem haben wir unglaubliches Glück: es fahren nur Autos auf der Gegenfahrbahn, keines auf unserer Seite und die Polizei rauscht auch erst an uns vorbei, als wir schon wieder auf der Schnellstraße sind. Das ging viel besser als erwartet, nochmal möchte ich trotzdem nicht auf die Autobahn. Jetzt sind wir zurück in Spanien. Von der Algarve nach Andalusien. Auch hier sind die Fahrradwege me...

Dirrty - Etappe 142

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Jedesmal, wenn wir denken, dass wir schon alle möglichen Straßenbeläge und -zustände gesehen haben und uns nichts mehr überraschen kann... nun ja, dann werden wir so richtig überrascht. Wir haben ja schon nicht mehr mit guten Straßen - geschweige denn mit Fahrradwegen - gerechnet, aber es wäre schön, mal wieder zu fahren anstatt zu schieben . Zuerst bricht der Weg einfach ab und wir balancieren die Räder über unbefestigte Bretter und dann wird die Straße (wenn man das so nennen kann) zu einer riesigen Matschpfütze. Der Dreck setzt sich zwischen Reifen und Schutzblech fest und wird dort zu Zement, der die Laufräder blockiert. Es macht wenig Spaß die schwer beladenen Räder durch den Matsch zu drücken, aber es ist alternativlos. Am Hafen von Vila Real de Santo Antonio wird uns dann erzählt, dass die Fähre nach Spanien wegen Covid nicht fährt. Diese Fähre ist die einzige Möglichkeit für Fahrradfahrer und Fußgänger von Portugal nach Spanien zu kommen. Die nächste Fahrrad-Brücke über den F...

Let's get the (Grill-)Party started - Etappe 141

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Das Wetter ist ein Traum. Die Straßen auch, aber eher ein Albtraum. Wir schieben wieder kilometerweit durch Sand und werden dabei von Hunden angebellt und verfolgt. Langsam verstehe ich, warum Fahrradfahrer und Hunde keine Freunde sind. Auf unserer Sightseeing-Liste für heute stehen zwei Kirchen, die aber beide bis nächstes Jahr geschlossen sind - schade. Daher kommen wir schon kurz nach Mittag in Olhao an, wo wir uns zum vorerst letzten Mal mit Aurore treffen. Sie hat hier ihre Tour beendet und überwintert in Portugal. Zur Feier des Tages bereiten wir in ihrem Apartment ein Barbecue zu. Etwas später gesellt sich Katharina, eine Freundin von Aurore, zu uns, die mit ihrem Campervan immer auf der Suche nach den besten Wellen zum Surfen ist. Die Legende von Floripes in Kürze: Floripes ist eine wunderschöne verzauberte Maurin, die Fischer dazu verführt ihr ins Wasser zu folgen um den Zauber von ihr zu lösen. Bisher hatte die Gute aber kein Glück mit Männern und wandelt deshalb noch immer...

Sky and Sand - Etappe 140

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Als wir aufwachen, regnet es. Von unserem Zimmer aus sehen wir, wie der starke Wind die dicken Wolken wegbläßt - zum Glück haben wir heute Rückenwind. An der Küste bewundern wir die beeindruckenden Felsformationen, die vom Meer umspült werden. Malerische Fischerdörfer schmiegen sich an die rauen Klippen. Unser Highlight heute: Sand City , die größte Sandskulpturen-Ausstellung der Welt. Auf 6 Hektar haben Künstler aus 50.000 Tonnen Sand riesige Skulpturen geschaffen - daneben verblasst jeder Sandburg. Einige Skulpturen wurden schon etwas von Wind und Regen beschädigt, trotzdem ist die Detailvielfalt faszinierend. Leider fängt es immer wieder an zu regnen und wir müssen uns jedesmal schnell einen Unterstand suchen, das macht das Schlendern etwas ungemütlich. Das Positive: wir sind völlig alleine im Park. Sonnenschein und Regenschauer wechseln sich heute den ganzen Tag ab. Wir finden keine überdachte Möglichkeit zum Mittagessen, also fahren wir immer weiter und versuchen mit einem Wolkenl...