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Das Po-Delta - Etappe 201

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Nach einem phänomenalen Frühstück Im Hotel (Brötchen, gefüllte Croissants, verschiedene Kuchen) radeln wir durch's Po-Delta . Die Gegend ist vor allem landwirtschaftlich geprägt. Die Dämme erinnern mich ein bisschen an die Rheinebene. Es gibt unglaublich viele Tiere, insbesondere Vögel, hier: Flamingos, Fasane, Schnepfen, zig Entenarten, Rehe und zahllose zermatschte Bieber-Ratten am Straßenrand. Wir sind es ja schon gewohnt, dass die Leute vom Bordstein aus oder aus Autos heraus Bilder und Videos von uns machen, aber heute ist es besonders auffällig. Ein Autofahrer überholt uns mehrere Male, steigt aus und filmt uns. Als wir ihm zuwinken, freut er sich total. Solche kuriosen Momente gab es schon oft. Schade, dass wir niemals das Footage zu sehen bekommen. Abends erreichen wir  Chioggia  - oder Klein-Venedig , wie die Stadt auch genannt wird. Mit ihren bunten Häusern, Kanälen, Booten und kleinen Brücken hat sie tatsächlich venezianischen Flair.

Stats for Nerds 2.0 - Etappe 200

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Zurückgelegte Strecke : 14.431 km Besuchte Länder : 8 Auf dem Rad unterwegs seit : 308 Tagen Davon Pausetage : 108 Verbleibende Tage : 49 Ø  km / gefahrene Tage : 72,155 km  Gefahrene Höhenmeter : 142.350 m Höchster Punk t: 2426 m. ü. NN. Bisherige Schäden : 1 Tretlager, Rahmenbruch, 5 gerissene Schaltzüge, 11 Platten, 20 abgefahrene Bremsbelege, 12 erneuerte Ketten, 2 getauschte Mäntel Anzahl Fährverbindungen : 22 Anzahl Zugfahrten : 1 Anzahl Busfahrten : 1 Anzahl Flüge : 0 Anzahl verpasste Flüge : 1 Anzahl Corona-Tests : 3 Anzahl Tauchgänge : 4 Nördlichster Punkt : Loch of Swanney, Orkney Östlichster Punkt : Bari, Italien Südlichster Punkt : Maspalomas, Gran Canaria Westlichster Punkt : Fagundo, La Palma Vermisst Luk am meisten : Partys Vermisst Ina am meisten : Musikinstrumente Lieblings-Camping-Essen Luk : Tomaten-Mozzarella-Pesto-Baguette Lieblings-Camping-Essen Ina : Nudeln mit Tomatensoße

Unspannend - Etappe 199

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Zur Abwechslung holen wir uns heute Frühstück in einem Café. Drinnen essen dürfen wir nicht, also setzten wir uns auf den Bordstein davor, wo Lukas seine Pizza Margarita schlemmt und ich einen Vanille-Berliner. Im Prinzip ist die Route Recht langweilig: links reihen sich Hotels aneinander und rechts Strandbars - alles natürlich geschlossen, sonst wäre es bestimmt spannender. Dafür sind die Fahrradwege großartig ausgebaut. Nur ab und zu liegen kleine Sanddünen darauf, die vom Strand hergeweht werden. Nach Pesaro fahren wir in einem Regionalpark, der ein wenig Abwechslung zu den endlosen Touristenmeilen bietet. Über Hügel geht es durch kleine schmucklose Ortschaften. Kulinarisch erwähnenswert ist das Artischocken-Pesto, das wir zum Mittagessen aufs Brot schmieren.

Frühlingserwachen - Etappe 198

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Wir werden von der Morgensonne geweckt, die direkt in unser Zimmer scheint. Es ist heute richtig warm. Wir radeln weiter entlang der Küste, wo weiße Felsen aus dem azurblauen Meer heraus ragen. Die Klippen sind steil und wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Am Wegesrand stehen Blumen, die kräftig in orange und gelb leuchten, überall duftet es. Kaum sind wir über den Berg, reißt diesmal Lukas' Schaltzug, es steht jetzt 4:2. Möglichkeiten zum Wildcampen sind auch heute nicht vorhanden und wir haben auch nicht wirklich Lust danach Ausschau zu halten - man gewöhnt sich einfach zu schnell an den Komfort eines Bettes. Und nicht nur das, im B&B gibt es sogar eine Badewanne. Ich bin auf Wolke sieben. Nach einem heißen Schaumbad bin ich total müde.

10 Monate im Sattel - Etappe 197

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Wenn man jeden Tag woanders übernachtet, ist es (zumindest für mich) schwierig, sich im Dunkeln zurechtzufinden. Orientierungslos irre ich umher: Wo ist die Toilette?. Wo waren nochmal die Türen? Das Licht? Das Klopapier? Das italienische Frühstück ist erfahrungsgemäß enttäuschend: ein Kaffee und ein abgepacktes Croissant - das hält nicht sehr lange vor. Das Wetter ist dafür fantastisch. Die Sonne scheint, der Himmel ist wolkenlos, es weht ein laues Lüftchen, die Radwege (yieha, es gibt RADWEGE!!) sind perfekt asphaltiert und der Weg sogar beschildert. Wir sind super motiviert! Die ganze Küste ist eine einzige lange Strandpromenade, keine Ahnung wann eine Stadt aufhört und die nächste beginnt. Es sind total viele Leute unterwegs: zu Fuß, auf dem Rad, auf Rollern, auf Rollschuhen... Straßenmärkte sind geöffnet, auf ihnen wird Obst, Gemüse, Fisch, Klamotten und aller möglicher Ramsch feilgeboten. Die Polizei steht mittendrin, ohne Maske, und plaudert mit Passanten - von Lockdown keine Sp...

14.000 km - Etappe 196

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Ein Tag Pause wirkt manchmal wahre Wunder. Ich bin wieder richtig ausgeschlafen, satt gegessen und fühle mich fit. So macht Fahrradfahren wieder richtig Spaß! Der Wind ist zwar noch stark, aber bei weitem kein Sturm mehr. Links des Weges türmen sich schneebedeckte Berge und rechts der Straße schwappt das Mittelmeer hin und her. Die ganze Küste entlang, stehen die für die typischen  Trabucchi , das sind zum Fischen genutzte Pfahlbauten. Seit langem gibt es auch wieder richtig gute Radwege. Es ist so viel entspannter, wenn nicht andauernd LKWs an einem vorbeiziehen. Noch besser ist, dass es auf dem Radweg Tunnel gibt, das heißt, wir sparen uns Höhenmeter - zumindest in der Theorie. In der Praxis sind die Tunnel aus unerfindlichen Gründen abgesperrt. Zuerst sind es nur Bauzäune, an denen wir uns vorbeidrücken können. Später müssen wir abladen und die Fahrräder über riesige Steinblöcke heben. Die ersten Blockaden überwinden wir noch, aber nachdem wir feststellen, dass jeder Tunnel abge...

Osterei im Riesenformat - Etappe 195

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Beim Zusammenpacken fährt der Bauer mit seinem Trecker an uns vorbei, winkt freundlich und wünscht uns eine gute Weiterfahrt. Wir fahren gegen den Wind an - naja, ich fahre gegen den Wind an, Lukas merkt nichts davon. Das ist für uns beide frustrierend: ich fahre gefühlt den ganzen Tag bergauf, Lukas tritt einmal und ist sofort kilometerweit voraus. Deswegen friert er und mir schmerzt die Beinmuskulatur. Bei Windböen von 40 km/h macht das so gar keinen Spaß. Daher geht es für uns in ein Bed&Breakfast, wo wir den heutigen und morgigen Sturm aussitzen. Mittwoch soll es besser werden. Im Supermarkt stehen überall riesige Schokoladeneier, die großartige Überraschungen verkünden. So bunt wie die eingepackt sind, sind sie schlecht zu übersehen und noch schlechter zu verstecken. Diese Eier gab es übrigens schon vor der Mini-Version von Ferrero , sie haben eine lange Oster-Tradition in Italien. Alle scheinen mich anzuflehen: kauf mich, iss mich, schau dir meine Überraschung an! Ich kann n...

Nordwind - Etappe 194

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Da Lukas gestern versehentlich Sprudel anstatt stillem Wasser gekauft hat, gibt es zum Frühstück Schoko-Müsli mit Blubber-Wasser. Das ist in meinem "Rating der abartigsten Mahlzeiten" auf jeden Fall in den Top Ten - brrr. Kaum über den ersten Hügel drüber, reißt mein Schaltzug. Jetzt steht es 3:2 für Lukas. Wir haben natürlich Ersatz am Start. Die Carabinieri interessieren sich überhaupt nicht für uns, noch nichteinmal als wir ihnen von der falschen Seite in einer Einbahnstraße entgegen kommen - wunderbar! Der Wind Tramontane an der Adriaküste ist berühmt berüchtigt. Er ist ein starker, eisiger Fallwind, der vom Norden her weht. Regelmäßig werden davon Bäume gefällt, Dächer abgedeckt und Boote umkippt. Mittags fegt er uns wortwörtlich den Belag vom Brot. Nachmittags entfernen wir uns von der Küste und fahren ins Landesinnere, dort ist der Wind etwas schwächer, aber nicht weniger kalt. Abends im Zelt brüten wir die Gaskartusche abwechselnd unter unseren Shirts warm, in der H...

Pizzomunno - Etappe 193

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Wir wachen auf und es regnet - nicht viel, aber genug, dass wir erstmal im Zelt liegen bleiben - ein wunderbar entspannter Samstagmorgen. Nach dem Mittagessen strecken wir die Nasen heraus und beschließen, dass wir ein paar Kilometer fahren können. Die Landschaft ist unverändert schön, besonders die weißen Felsformationen. Die Küste entlang folgt ein Campingplatz auf den nächsten - die sind natürlich alle geschlossen. Kaum auszumalen, was hier normalerweise für ein Betrieb herrscht. Vor Kurven sind Stau-Warnschilder angebracht. In einem normalen Jahr, ist diese Strecke vermutlich ziemlich nervenaufreibend für Radfahrer, wenn sich hinter einem eine Kolonne an Wohnmobilen bildet, die auf den schmalen, kurvigen Straßen nicht überholen können, weil ihnen genausoviele Camper entgegen kommen. Jetzt fährt hier ab und zu ein Auto. Das Wahrzeichen der Stadt Vieste  ist der 25 m hohe Monolith Pizzomunno . Im Sommer tummeln sich um den Stein herum die Badegäste. Auch heute ist die Schlafplat...