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Split

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Wie schön Split ist, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Die Altstadt ist sehr gut erhalten: Stadtmauern, die vier Stadttore, Paläste, Kathedralen, 3500 Jahre alte Sphinxen - man fühlt sich wie aus der Zeit gefallen. Dadurch, dass das alte Split auf einer Halbinsel liegt, bekommt man von der trubeligen Neustadt gar nichts mit und auch für Naturfreunde hat Split was zu bieten. Wir wandern ein paar Kilometer über den Hausberg Marjan , mit Blick über die Adria. Beim Aufstieg treffen wir - Trommelwirbel - Hanna und Vince wieder! Wir lassen den Abend zu viert in einer Pizzaria am Hafen ausklingen. Diesmal denke ich auch an das Erinnerungsfoto. Eigentlich wollten wir noch nach Dubrovnik weiterfahren. Nach kurzer Recherche stellt sich jedoch heraus, dass die Fähre zurück erst ab Juni operiert. Zugverbindungen gibt es nur für den Güterverkehr. Zum nächsten Bahnhof müssten wir mit dem Rad durch Bosnien fahren, was wiederum das ganze Test-Prozedere mit sich zieht, wofür sich der Aufwand aus...

Doch nicht am Ziel? - Etappe 215

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Schon morgens ist es so warm, dass wir mit kurzen Hosen starten - ein tolles Gefühl! Mittags erreichen wir den See Drachenauge , ein kleiner, runder Salzwassersee mit hohen Klippen zum Reinspringen. Durch die unterliegende Schwefelwasserstoffschicht kann es vorkommen, dass der See "aufkocht". Sonntags sind wie immer reichlich Fahrradfahrer unterwegs. Es ist ein berauschendes Gefühl alle zu überholen und die verwirrten Blicke der Rennradfahrer zu sehen, wenn man bergauf und voll bepackt an ihnen vorbeizieht. Nachmittags erreichen wir die Stadt Trogir , die UNESCO Weltkulturerbe ist. Sie ist ganz typisch aus weißem Stein erbaut und ist für ihre reichlich verzierten Gebäude bekannt. Das muss man den Venezianern lassen: die Städte, die sie eroberten, haben sie sehr ästhetisch ausgebaut. Abends kommen wir in Split an, dem geplanten Endpunkt unserer Reise. Ich freue mich, erstmal nicht mehr Fahrrad zu fahren - bis Lukas vorschlägt, weiter nach Dubrovnik zu radeln. Eigentlich hat ...

Der Sommer kommt zurück - Etappe 214

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Zum vermutlich letzten Mal auf dieser Reise öle ich unsere Fahrradketten. Dann fahren wir bei strahlendem Sonnenschein weiter die Küste entlang, vor der viele kleine Inseln liegen. In der Nähe des Vrana-Sees , dem größten See Kroatiens, essen wir unter einer Kiefer zu Mittag. Weiter im Inland reihen sich die Olivenhaine aneinander. Heute ist es so warm, dass man mal wieder darüber nachdenken könnte, zu campen. Da die Sonne erst um 20 Uhr untergeht, fällt wildcampen flach - wir haben keine Lust so lange zu fahren. Die Preise der Campingplätze lassen uns nur die Köpfe schütteln: es gibt keine gesonderten Preise für Zelte, alle zahlen den gleichen Preis. Dieser bewegt sich zwischen 30 € und 40 €, wohingegen unser Zimmer heute nur 16 € kostet. Die kleinen Campingplätze sind noch alle geschlossen oder nehmen nur Wohnmobile auf. N achmittags erreichen wir Šibenik , die ganze Stadt ist aus weißem Stein erbaut. Wir spazieren durch die verwinkelten Gassen und lassen uns einfach treiben. Die St...

Plitvicer Seen

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Heute machen wir etwas ganz Ausgefallenes: wir mieten uns ein Auto! Unser Ziel liegt hoch in den Bergen im Landesinneren: der Nationalpark  Plitvicer Seen . Ich fahre, Lukas navigiert.  Die Seen sind das Naturhighlight in Kroatien. Viele Websites warnen vor massivem Andrang und Heerscharen von Touristen. Tickets sollte man schon Tage im Voraus kaufen, an den Schlangen vor den Kassenhäuschen warte man mehrere Stunden. Das ist der Vorteil daran, jetzt unterwegs zu sein: man hat alles für sich. Kein Anstehen, kein Warten, keine Menschen die einem ins Bild laufen. Wir genießen die wunderschöne Idylle: unzählige Wasserfälle rauschen tösend in die 16 kaskadenartig angeordneten Seen, das Wasser ist mal glasklar, mal strahlt es smaragdgrün, es gibt Höhlen zu erkunden und Tiere zu beobachten. Der Legende nach, wurde dieses kleine Paradies von einer Fee geschaffen und es fällt gar nicht schwer, das zu glauben.

Zadar

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Die Nächte sind unruhig, weil zu jeder vollen Stunde die Glocken der Kathedrale läuten - das nervt gewaltig. Die Altstadt von Zadar liegt auf einer kleinen Halbinsel vor dem Festland und ist für ihre römischen und venezianischen Ruinen bekannt. Wenn man kurz davor in Rom und Venedig war, ist Zadar eher unspektakulär. Ich finde, hier fehlen die Touristen und der Trubel. Sich ins Café setzten, einen Aperitif trinken, ein Eis auf der Promenade essen und dabei die Leute beobachten, das wäre super - aber ist ja niemand da, den man beobachten könnte. Dafür sind die Sonnenuntergänge hier legendär: Schon Alfred Hitchcock nannte den Sonnenuntergang in Zadar "den schönsten der Welt". Auch wir sind begeistert und machen eifrig Fotos. Von der Promenade führen Stufen ins Meer, an denen kleine Pfeifen angebracht sind. Immer, wenn die Wellen gegen die Mauern brechen, verändern diese den Druck in den Hohlräumen und man bekommt ein gratis Orgelkonzert.

Zurück auf's Festland - Etappe 213

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In unserer Unterkunft gibt es einen Fernseher mit deutschen Sendern. Zum ersten Mal seit einem Jahr zappen wir wieder durch die Programme und sind erschüttert: es läuft nur Schrott in grellen Farben mit kreischenden Stimmen. Wir einigen uns auf die "Österreichische Wetterkamera" und schauen dem Schneetreiben zu - zum Glück für uns, dass die Grenzen dicht sind und wir daher nicht den Weg über die Alpen eingeschlagen haben. Der leichte Rückenwind hilft mir die Hügel hoch und Lukas hängt mich heute nicht ab - tolles Gefühl! Ich bin immer wieder erstaunt, wie grundlegend die Windrichtung das Fahrgefühl ändert. Pags Landschaft bleibt steinig mit wenigen fruchtbaren Flächen dazwischen. Links von uns ragen die hohen Berge des Festlands auf, manche sind komplett mit Schnee bedeckt. Ich bin so im Flow, dass ich die Brücke zum Festland gar nicht bemerke. Die Landschaft wird wieder ein bisschen waldiger, es sind ein paar mehr Autos unterwegs und plötzlich stehen wir schon vor den Toren...

Und noch eine Insel - Etappe 212

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Gestern habe ich trotz Pausetag noch ums blanke Überleben gekämpft, während ich mich heute total ausgeruht fühle. Ich überlege, was ich anders gemacht habe. Dann fällt es mir ein: das muss das Bier am Abend gewesen sein - ganz bestimmt! Schließlich ist Bier isotonisch und enthält viele Mineralien. Scherz beiseite,  möglich wär's. Das werde ich heute mit einem alkoholfreien Bier verifizieren. Wir folgen der hügeligen Küstenlinie durch einen Nationalpark. Es geht hoch und runter über massive Felsformationen. Die Kurven sind so schief wie bei einer Bobbahn. Mit der Fähre setzten wir auf die Insel  Pag über, die einer Geröll-Wüste gleicht. Ich brauche ein bisschen, bis ich die ganzen Schafe entdecke, da sie farblich optimal getarnt sind. Die rohen Felsen erinnern an eine Mondlandschaft - ein bisschen, wie auf den Kanaren. Im Supermarkt finde ich ein einziges alkoholfreies Bier: es steht Bavaria drauf, aber es wurde in Holland abgefüllt und schmeckt ganz gruselig - was tut man n...